Vorträge und Workshops
Tora-Lerntag zur Apostelgeschichte
Der Beirat der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) für christlich-jüdischen Dialog lädt am kommenden Mittwoch (11. Januar, 9.30-15 Uhr) zum Tora-Lerntag ein. Der Studientag bezieht sich mit der Apostelgeschichte auf das Thema der diesjährigen Bibelwoche. Nach Vorträgen zum Text aus christlicher und jüdischer Perspektive sollen die Themen Identität, Abgrenzung und Gemeinschaft in Workshops vertieft werden. Anmeldungen sind noch möglich über janine.midkiff@ekmd.de. Zu dem Tora-Lerntag wird der Werner-Sylten-Preis verliehen.
Zum Programm gehören Vorträge von Rabbiner Nils Ederber und Prof. Manuel Vogel sowie Workshops, unter anderem zum Thema „Können Juden und Christen sich heute gemeinsam
als Teil von Gottes Volk begreifen?“
Aus der Ankündigung: „Die Apostelgeschichte präsentiert eine idealisierte Kirche, die sich von Jerusalem nach Rom und von den Juden zu den Nichtjuden ausbreitet. Eines ihrer Hauptthemen ist die Inklusion der Nichtjuden in das Volk Gottes. Dadurch wird der Glaube an Jesus als den Messias zum entscheidenden Kriterium für Zugehörigkeit – eine Abwertung derjenigen Juden, die diesen Glauben nicht teilen, schwingt mit. Gleichzeitig setzt sich die Apostelgeschichte intensiv damit auseinander, welche Rolle die für das Judentum verbindlichen Gebote wie Speisevorschriften, Beschneidung und Sabbatheiligung für die christliche Gemeinde spielen. Ist die Apostelgeschichte ein Dokument darüber, wie sich die Wege von Judentum und Christentum trennten und wie können wir uns heute gemeinsam als Teil von Gottes Volk begreifen?“
Die Referenten:
Rabbiner Nils Ederberg studierte Judaistik in Jerusalem und Berlin. Nach einem Rabbinatsstudium am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam wurde er 2014 zum Rabbiner ordiniert. An der School of Jewish Theology der Universität Potsdam unterrichtet er Hebräisch und Aramäisch und gibt Seminare in den Bereichen Halacha, Liturgie und moderner jüdischer Theologie.
Prof. Manuel Vogel studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Frankfurt. Zu seinen
Interessen- und Forschungsschwerpunkten zählen Paulus, der 2. Korintherbrief, das Hellenistische Judentum, Kulturanthropologie des frühen Christentums und Antike Religionsgeschichte. Seit 2008 lehrt er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Neues Testament. Er ist Mitglied der III. Landessynode der EKM.
Hintergrund:
Die Tora-Lerntage finden traditionell seit 2014 jährlich im Januar wechselnd zwischen Halle/S. und Erfurt statt. Veranstaltet werden sie vom Beirat für christlich-jüdischen Dialog. Mit einem Beschluss der 2. Landessynode hat sich die Landeskirche verpflichtet, jeder Form von Antisemitismus zu widersprechen, in Lehre und Leben das religiöse Selbstverständnis des Judentums zu achten, für Religionsfreiheit einzustehen und der Entrechtung, Diskriminierung und Zerstörung jüdischen Lebens entgegenzutreten sowie den Reichtum der jüdischen Schriftauslegung wahrzunehmen und sich mit antijüdischen Interpretationen der Bibel auseinanderzusetzen.
Autor:susanne sobko |
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