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Anne Bezzel
Roman über Erfurter Juden vorgestellt

Anne Bezzel mit ihrem Roman "Wenn ich Dich je vergesse...".  | Foto: Angelika Reiser-Fischer
  • Anne Bezzel mit ihrem Roman "Wenn ich Dich je vergesse...".
  • Foto: Angelika Reiser-Fischer
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Das Pogrom an den Erfurter Juden im Jahr 1349 steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung am kommenden Montag (4. April, 19.30 Uhr) in Erfurt. In der Begegnungsstätte Kleine Synagoge (An der Stadtmünze 5) wird Anne Bezzel im Rahmen der „Erfurter Vorträge“ ihren Roman „Wenn ich Dich je vergesse ...“ vorstellen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung unter a.fincke@eebt.de erforderlich.

„Mit dem Vortrag reagieren wir auf den Jahrestag des Pogroms an der Jüdischen Gemeinde von Erfurt am 21. März“, sagt Pfarrer Dr. Andreas Fincke, Beauftragter für Evangelische Erwachsenenbildung in Erfurt. „Das ist zwar ein lang zurückliegendes Ereignis, aber auch heute werden Menschen brutal ausgegrenzt. Immer wieder stehen wir vor der Frage, warum Andersdenkende und Andersglaubende verachtet, gemieden oder verfolgt werden.“

Rund 15 Jahre lang beschäftigte sich Anne Bezzel mit dem Thema, bis sie in ihrem Roman die Geschichte von drei jungen Leuten im Erfurt des 14. Jahrhunderts erzählte. Im Mittelpunkt stehen das Geschwisterpaar Naomi und Jakob aus einer jüdischen Familie und der behinderte Nachbarsjunge Merten aus einer christlichen Familie. Mit ihnen ist man unterwegs in den mittelalterlichen Straßen und Gassen der Stadt, zum Beispiel in der Michaelisstraße, der Krautgasse (heute Kreuzgasse), auf dem Benediktsplatz, dem Fischmarkt, der Krämerbrücke.

Wie Anne Bezzel mitteilt, hat sie das Buch im Andenken an ihre Mutter geschrieben. Da ein Verwandter der Großmutter bei den Nürnberger Prozessen mit auf der Anklagebank saß, habe sich die Mutter mit dem Thema Holocaust viel beschäftigt. Dass dieser historische Stoff nun wieder so aktuell werde, sei für sie sehr erschreckend. „Wie gefährlich ist es doch, wenn Mächtige mit der Angst der Menschen spielen!“, sagt sie dazu.

Die Veranstaltung wird von der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Thüringen organisiert.

Die „Erfurter Vorträge“ sind ein Vortragsangebot zu religiösen und aktuellen gesellschaftlichen Themen für Interessierte aller Altersgruppen.

Hintergrund:

Mitte des 14. Jahrhunderts brach die Pest in Europa aus. Für diese Seuche machte die christliche Bevölkerung Juden verantwortlich und beschuldigte sie, Brunnen zu vergiften. Daher kam es an vielen Orten zu Judenverfolgungen. In Erfurt überfielen am 21. März 1349 Aufrührer das jüdische Viertel. Sie erschlugen eine große Anzahl von Juden, das Viertel um die Synagoge brannte ab. Die gesamte Gemeinde wurde ausgelöscht, bis zu 900 Menschen starben.

Der Termin in Kürze:

4. April (Mo), 19.30 Uhr, Erfurt, Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5
"Wenn ich Dich je vergesse..." - Erfurter Vortrag zum Roman von Anne Bezzel über das Pogrom an den Erfurter Juden im Jahr 1349

Weitere Informationen im Internet: www.eebt.de

Autor:

susanne sobko

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