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Uhrdaer Lindenschatz
Silbermünzen erstmals zu sehen

Silbermünzen aus Uhrdaer Lindenschatz in Petrischalen  | Foto: EKM
  • Silbermünzen aus Uhrdaer Lindenschatz in Petrischalen
  • Foto: EKM
  • hochgeladen von susanne sobko

Der Uhrdaer Lindenschatz wird erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert: Eine Ausstellung dazu wird am kommenden Montag (9. September) um 14 Uhr in Erfurt im Collegium maius eröffnet. Den Schatz mit Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert hatte eine Jägerin im Herbst 2019 bei Bodenarbeiten zur Sicherung der „Uhrdaer Linden“ im Wald der Pfarrei Döbritschen entdeckt. Er wurde durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) geborgen, restauriert sowie wissenschaftlich bearbeitet. Die Ausstellung im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) kann bis zum 10. Oktober wochentags von 8 bis 16 Uhr besichtigt werden.

Der nach seinem Fundort benannte Schatz besteht aus 503 Münzen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts: 487 Hohlpfennige und 16 Groschen. Der Wert des Fundes zur Zeit seiner Verbergung kann nur bedingt ermittelt werden. Angesichts der zeitgenössischen Preisangaben in der Sächsischen Münzordnung von 1444 ergibt sich ein Wert des Schatzes von etwa 178 Groschen – das entspräche rund 55 Tagessätzen Lohn für einen Tagelöhner.

Eine Jägerin war nahe Vollradisroda im Landkreis Weimarer Land auf ein mit Münzen gefülltes Gefäß gestoßen. Das TLDA hatte den Schatz im Block (mit umgebendem Erdreich) geborgen und unter Laborbedingungen freigelegt. Anlass für den Fund waren Einfriedungsmaßnahmen an den sogenannten „Uhrdaer Linden“ im Döbritscher Forst. Eigentümerin der mehr als 250-jährigen, geschichtsträchtigen Linden und des umgebenden Waldes ist seit Jahrhunderten die Pfarrei Döbritschen der EKM. Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt durch die Forstbetriebsgemeinschaft Vollradisroda.

Die Lindengruppe gilt als geheimnisvoller Ort voller Magie. Der Verein „Freunde von Round Table Weimar e.V.“ bemüht sich mit der Forstbetriebsgemeinschaft um den Erhalt der im Oval stehenden Baumgruppe. Die vielfältige staatliche und private Unterstützung garantierte den Erhalt der alten Linden, die Ergänzung des Ovals mit jungen Linden sowie eine besucherfreundliche Gestaltung des Ortes. Heute zeigt eine in ein Steinfundament eingelassene Bildplatte die Stelle, an der der Münzschatz verborgen war. Auf Tafeln finden Besucher interessante Informationen.

„Wir freuen uns sehr, dass dieser Schatz, den der kirchliche Wald über fast sechs Jahrhunderte in seinen Wurzeln bewahrte, nun im Landeskirchenamt den Besuchern gezeigt wird. Mich würde besonders interessieren, wer ihn vergraben hat und warum genau dort. Das wäre eine spannende Zeitreise ins 15. Jahrhundert“, sagt Susann Wilke, Fachreferentin Kirchenwald der EKM.

Der Termin im Überblick:

9. September (Mo), 14 Uhr, Erfurt, Landeskirchenamt (Collegium maius)
Eröffnung Ausstellung zum Uhrdaer Lindenschatz, danach von 8 bis 16 Uhr (außer Samstag, Sonntag und Feiertag) geöffnet

Autor:

susanne sobko

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