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Sprengel Erfurt - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Pfingsten 2024
Heiliger Geist

Das liebe Pfingstfest war herbei gekommen, die Jüngerschaft des HERRN vereint am Ort. Man fühlt sich, seit der Meister ging, beklommen - obwohl man weiß, er ist nicht wirklich fort ... Plötzlich erklangen Sang und holdes Brausen, wie Sturm in Harfensaiten als Akkord. Denn Gottes Geist mit Singen und mit Sausen erfüllt in froher Melodie ihr Haus. Gesessen grad noch in verschlossner Klausen, treibt jetzt der Geist zum Tore sie hinaus. Dort fallen Zungen - lodernd als von Feuer und glitzernd wie...

  • Sonneberg
  • 15.05.24
2 Bilder

in Erwartung des Geistes
Exaudi 2024

Nun, da der HERR von ihnen aufgefahren zum Himmel war in unsichtbarem Licht, verjüngte das die Jünger bei zehn Jahren - so meldet es des Bibelbuchs Bericht. Einmütig zogen täglich sie zum Tempel - aus reiner Freude - nie aus Zwang und Pflicht. So  geben sie bis heute ein Exempel von jener Hoffnung, die der Himmel webt und Trost bewirkt, gleich einem frommen Stempel, der amtlich uns bezeugt, dass Christus lebt. In baldiger Erwartung seines Geistes ein jeder Jünger froh den Becher hebt: „Der...

  • Sonneberg
  • 11.05.24

das Mohnfeld
die Himmelfahrt

Nach allen diesen wunderbaren Dingen befiel die Trauer uns. Wir ahnten schon, wie wir nun alle bald alleine gingen - wenn Gott ihn rief - zurück zum Himmelsthron.  War’s deshalb, dass uns Christus wollt‘ bestellen, zu einem Hügel? Dort wuchs roter Mohn.  Der Wind blies und bewegt das Feld in Wellen, in Rot der ganze Berg stand wie entflammt. Wir spürten unsre Tränen reichlich quellen, zu herbem Abschied waren wir verdammt. So viel verriet er uns in vierzig Tagen, wir zittern heute noch. Doch...

  • Sonneberg
  • 08.05.24
  • 1

der Jünger Philippus 3. Mai
VON DEM KULTÍGION

Philippus - der Pferdefreund - , dessen besonderem Tag wir am 3. Mai gedenken, bittet Jesus: "Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns" (Joh 14,8). Gott sich zeigen zu lassen - das ist die Aufgabe der Kirche, dieses Thema hat sie als ihre Kultur zu pflegen. (Kultur von colore - pflegen / cultus - das Gepflegte) Wie lange schon gibt es eigentlich  das, was wir Kultur nennen? Sie ist eine seit tausenden von Jahren gewachsene und bestehende Sache, aus der man nicht ungestraft hinausspringt....

  • Sonneberg
  • 03.05.24

Versuch einer Rehabilitierung
JOHANNES BOLTE

Kennen Sie die Löffel-Liste? Es ist die Liste der Dinge, die einer unbedingt noch tun möchte, bevor er "die Löffel abgibt", d,h, bevor er stirbt. Zu meiner Löffel-Liste gehört ein Büchlein über Johannes Bolte. Denn als wir 2001 in das alte Pfarrhaus von Hemleben einzogen, hatte ich beschlossen, über meinen legendären Vorgänger im Haus zu arbeiten  und etwas zu veröffentlichen, damit sein Name nicht vergessen wird. Das entsprach ganz den Intensionen der Frauen aus dem Gemeindekreis, welche...

  • Weimar
  • 01.05.24
  • 1
Premium
Jesus und seine Jünger: Von der besonderen Beziehung zwischen ihnen zeugt die Darstellung auf dem Altarbild in der Wittenberger Stadtkirche. Dargestellt sind die Jünger durch einige Wittenberger Bürger, auch Martin Luther ist zu sehen – auch Menschen "wie du und ich" können zu Jüngern werden. | Foto: Foto: epd-bild/Jens Schlüter

Die Jünger Jesu
Jesus als Freund

Selbst für Erwachsene klingt das sperrig. Nicht umsonst ist in Kinder-bibeln eher von „Jesus und seinen Freunden“ die Rede. Doch kann man wirklich von Freundschaft sprechen? Eine Spurensuche. Von Stefan Krauter Viele Erwachsene hören in dem Wort „Jünger“ so etwas wie Unterordnung oder sogar willenlose Anhängerschaft mit. Die wörtliche Übersetzung des griechischen „mathetai“, zu Deutsch „die Schüler von Jesus“, macht es für moderne Ohren nicht besser. Da scheint „Freunde“ zugänglicher zu sein....

  • Jena
  • 01.05.24
1. Samuel 3,1ff "Eli und Samuel" (aus GOTT, LASS DEIN HEIL UNS SCHAUEN - Kinderbibel aus den 60er Jahren)

Erwachen
aus dem Kirchenschlaf

Dann gab die Mutter ihn in Gottes Tempel, dass er dem Priester Eli wär zu Hand. "Spalt Holz, trag Wasser her und wasch die Stempel - führ uns den Hauhalt mit Verstand!" Mit Namen rief man Samuel den Knaben, als der im zwölften Jahre sich befand. Er lernt die Kunst der heiligen Buchstaben, wacht an dem Schrein der Bundeslade gern - und pflegt das Werk der Bienen in den Waben, verzeichnend treu die Spur von Mond und Stern. Denn blind geworden sind des Priesters Augen - und seine Söhne lästern...

  • Sonneberg
  • 24.04.24
William Blake - auferstanden

Ostermorgen
auferstanden ...

Am achten Tag, der Sabbat war vergangen, erwarben sich drei Frauen Spezerei. Dann eilten sie hinaus mit bleichen Wangen, Maria, Magdalen und Salomai. Sie kamen zu dem Grabe, um zu salben den Leib des HERRN, beim ersten Hahnenschrei. Die Sonn fuhr auf, sie sagten allenthalben: „Wer wälzt den Felsen von des Grabes Tür?“ Bis deutlich ward beim Flug der Morgenschwalben - kein Stein bedeckt die Pforte für und für. Der riesengroß - jetzt liegt er leicht im Grase … wer stieß ihn fort und was war die...

  • Sonneberg
  • 31.03.24

Karsamstag 2024
Judas und Jesus

Seht, Judas eilt zu jenen Weihrauchbäumen, die gestern bluteten, als Jesus schrie. Er steigt empor ins Astwerk ohne Säumen, weil er sich den Verrat nicht mehr verzieh. Ein kurzer Blick, die alten Sterne droben - dann springt er und hängt röchelnd wie ein Vieh. Als Eos´ Strahlen dann den Morgen loben, zeigt - Christo ähnlich, welcher starb am Holz - das Haupt auch der Verräter uns erhoben, dem größer als der Kummer war sein Stolz. Jetzt, auf dem Pfade zu des Hades´ Tiefen, begegnen sich die zwei...

  • Sonneberg
  • 30.03.24

Karfreitag 2024
nachmittags auf Golgatha

Er breitet beide Arme aus. Sie schlagen dem Fleisch des Gottes Eisennägel ein. Sind´s Menschen noch, die solche Taten wagen - der Sonnenball vermindert scheu den Schein. Mit Schwung zieht man das Kreuz am Seil nach oben, ihr Lachen einigt sich mit seinem Schrei´n. Die Breite ihrer Höhe eingeschoben verhindert, dass die Tiefe sich verschließt. Von diesem einen Punkte ausgezogen eröffnet sich ein Weg ins Paradies. So steht das Kreuz als Zentrum unsern Welten - und der dran hängt, hält alles, wie...

  • Sonneberg
  • 29.03.24

Karfreitag 2024
für den Vormittag

Veronica war ein kleines Mädchen von etwa sieben Jahren, als die Mutter ihr das feine Tuch aus Muschelseide schenkte. „Trage dieses Tüchlein zweifach gefaltet immer bei dir, mein Kind”, sagte die Mutter. „Du wirst es einmal brauchen können.” So trug Veronica das Tüchlein im Bausch des Gewandes am Busen immer bei sich. Die Eltern des Kindes waren vermögend, der Vater ein Perlenhändler und Goldschmied, die Mutter eine gebildete Frau. Als das Kind älter wurde, stellte sich heraus, dass es klug war...

  • Sonneberg
  • 28.03.24
Gethsemaneszene in der Kirche zu Schönefeld im Kirchenkreis Wittenberg (Detail)
3 Bilder

Gründonnerstag 2024
im Garten Gethsemane

Und Jesus sieht: Am Becher in den Händen des Engels glitzern Tropfen rot am Rand. Was morgen kommt, wird alle Dinge wenden. Gethsemane, du fremdes Gartenland ... drei Jünger folgten ihm - die andern scheuten den Gang hinaus in´s große Unbekannt. Sie rätseln traurig: „Was kann es bedeuten?“ und schlafen müde ein im grünen Gras. Nur er bleibt wach und hört die Sterne läuten, aus naher Ferne – rein und fein wie Glas. Ein Engel kommt mit starkem Trank zu trösten - und gießt und gießt, bis...

  • Sonneberg
  • 27.03.24
Lukas Cranach: Abendmahlsaltar in der Stadtkirche St.Marien zu Wittenberg

Mittwoch der Karwoche 2024
Verrat aus der Mitte der Schüler ...

Dann lag man endlich im Gemach bei Tische - und feierte das alte Passafest, damit man die Erinnerung erfrische. Ein Brauch, den keiner ungestraft verlässt! War nicht das Volk dem Würger einst entkommen mit Blut am Tor als rettendes Attest? Drum hat er sie heut alle mitgenommen - die Füße wäscht er ihnen. Dann, ganz leis - von Gottes Geist erfüllt - meint er versonnen: „Ich sage euch, was keiner noch nicht weiß: Denn einer eurer Schar wird mich verraten!” Erschrocken schweigt der Jünger frommer...

  • Sonneberg
  • 26.03.24

Dienstag der Karwoche 2024
Vorbereitungen für das Mahl

Der Dienstag kam, man plant die Tafelrunde mit einem reinen opferfeilen Lamm.  Schon übermorgen naht die dunkle Stunde, mit ihr beginnt der Gang zum Kreuzesstamm. Das wird so sein wie vor eintausend Jahren, als Pharao versank in Schilf und Schlamm. Die süßen Brote werden aufgefahren - mit bittrem Kräuterbrei für dich und mich, drein man die Bissen taucht. Der zehn Gefahren wird man gedenken, schlimm und fürchterlich. Auch mussgeredet werden vom Verrate und jeder darf sich fragen: „Meint er...

  • Sonneberg
  • 26.03.24
... wenn Bodenmosaike reden könnten ...

Montag der Karwoche 2024
die Salbung (Mt 26,6ff)

Aus vielen kleinen Marmormultigrammen, dass daraus Muster würden im Quadrat, so setzte man mich Stück für Stück zusammen - ich lob den Künstler schweigend solcher Tat. Mir schmeicheln weiche Kissen, wenn zur Feier der Hausherr Simon eingeladen hat. Vor Jahren schwebte einst des Unheils Geier hoch über uns im Haus Bethania. Von früh bis spät knarrt „Unrein“ laut die Leier, mit der vor „Aussatz“ ward gewarnt allda. Bis Jesus kam und heilt den Leprakranken, der dankbar nie vergaß, was ihm geschah...

  • Sonneberg
  • 25.03.24
Foto: JH

Caspar David Friedrich - Reminiszenzen
Das Kreuz im Gebirge - Tetschener Altar

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Zeitsprung: Ich erinnere. Ziemlich genau vor 60 Jahren. Die Wohnung meiner Eltern. Im Pfarrhaus in Apolda. Gramont. Die Wohnung wurde umgeräumt. Mein Kinderzimmer verlegt. Und ich mußte umziehen. Das Umräumen mit meinem Vater und meiner Schwester Dorothea bereitete mir immer Freude. Bin ja später auch oft genug umgezogen. Aber - In Apolda zumindest. Ging es. Nur in das andere Zimmer nebenan. Mit dem Blick zur alten Kastanie! Auf die Straße. Vor...

  • Erfurt
  • 24.03.24
  • 1

Durch Adams Fall
ist ganz verderbt

Am sechsten Tag, wohl um die zehnte Stunde, erhob die Schlange ihren nackten Bauch. Und Adams Weib, scheinheilig mit dem Munde, betört durch Fragerei der leere Schlauch: „Hat Gott geboten, dass man ihm nicht lange die Früchte seines Gartens zum Verbrauch?“ Das Weib jedoch entgegnete der Schlange: „Wir essen alles. Nur von jenem Baum dort an des Gartens Grenze ist uns bange - wer davon nähme, wär’ des Todes Traum.“ Die Schlange sprach: „So schnell wird niemand sterben. Im Gegenteil, es öffnet...

  • Sonneberg
  • 24.03.24
  • 1

Judika 2024
VOM DIENEN

Jakobus und Johannes - beides Brüder - der Fischer Zebedaios zeugte die, sie knieten damals vor dem Meister nieder und baten Dinge. Etwa so wie die: „Rabbuni - höre nun, was wir dich fragen, und gib uns für die Zukunft Garantie.“ Er sprach zu ihnen: „Wollt es tapfer sagen! Was soll ich tun, Gefährten, bitte sehr?“ Da riefen sie: „Gib, dass in jenen Tagen, wenn Herrlichkeit wird sein rings um uns her, Jakobus rechts und ich, Johann, zur Linken zwei Stühle für uns finden. Das gewähr!“ Der Meister...

  • Sonneberg
  • 17.03.24

Gregorios Thaumaturgos über das Opfer
Predigttext zum 17.3.2024 (Genesis 22)

"Geliebte in dem Herrn, die Schrift mutet uns mit der Geschichte von Abraham und seinem Sohn Isaak etwas zu, was Eltern nur mit allergrößtem Zittern und Beben nachzubuchstabieren vermögen. Zumal dann, wenn sie selber diese Geschichte ihren lauschenden Kindlein vorlesen sollten, fällt dieses besonders schwer und wird kaum möglich sein, ohne dabei mit bitteren Tränen in den Augen und unetr Schluchzen der Stimme bis zu jener Stelle vorzudringen, wo der Knabe Isaak seinen Vater nach dem Aufenthalt...

  • Sonneberg
  • 12.03.24
Petrus wird im Licht des Feuers erkannt
aus: GOTT, LASS DEIN HEIL UNS SCHAUEN Altenburg 1965 (S.78)

die Verleugnung von Jesus
durch seinen Jünger Petrus

Sie griffen Jesum, ihn hinfort zu führen in ihres Hohenpriesters frommes Haus. Gefesselt hat man ihn mit derben Schnüren doch Petrus folgte nach - von ferne aus. Soldaten fachten an im Hof ein Feuer und saßen hin im Kreis zu Trunk und Schmaus. Auch Petrus kam und wärmt sich  am Gemäuer - hier sah ihn aber eine Magd im Licht.  Die blickt ihm in die Augen ungeheuer und rief: "Bei Gott, ich täusche mich doch nicht? Der Kerl hier ist beim Jesus mitgegangen - sein Dialekt verrät den Bösewicht. Und...

  • Sonneberg
  • 07.03.24

vor Ostern
Lätare 2024

Es geht auf Ostern zu. Ostern - das Freudenfest historisch bereits geschehener und gegenwärtig für die Zukunft erhoffter Auferstehung. Der gekreuzigte Christus überwand damals sein Leiden, die Folter, Tod, Grab und Schande. Wie konnte solches zugehen? Die Kirche behauptet, Gott habe den Gottessohn auferweckt. Und sie sagt auch, dass Christus bereits zeitlebens genau daran immer zu glauben versucht habe. Die Kirche bewirtschaftet diesen Zusammenhang von Hoffen und Sein bzw. genauer gesagt von...

  • Sonneberg
  • 06.03.24
Paula Jordan - die Verleugnung Jesu durch Petrus

die Flamme der Aufmerksamkeit
Evangelium für den Sonntag Lätare am 10.3.2024

Lukas, der zugleich Arzt gewesen sein soll und in seinem Evangelium viele Details sehr präzise beschrieben hat, berichtet auf solche Weise auch von einem Feuer (Lukas 22,55). Soldaten hatten es angezündet - und zwar genau in der Mitte des Hofes. Man stand drum herum, vertrieb sich die Zeit bis zur Hinrichtung. Petrus setzt sich auch mit dazu - und wir bewundern seinen Mut. Der Jünger Jesu wagt sich tatsächlich in die Höhle des Löwen. Was passiert nun? Von Karl May stammt der Satz, „Wenn du...

  • Sonneberg
  • 04.03.24
  • 1

Elia sucht
und findet

Ikonen, uns geschrieben Gott zu ehren - entführen die Betrachter, dass sie dann gelangen in ganz sonderbare Sphären. Und heute ist es dieser müden Mann. Er denkt - und lehnt vor einem leeren Raume fast sieht es aus, als ob er nicht mehr kann. Ein weißer Rabe zupft ihm sacht am Saume des Reisemantels, reicht von Broten dar. Ein Engel Wasser bringt. Erwacht vom Traume erhebt Elia sich - und ihm wird klar: Bisher bestand sein Lebenszweck im Suchen nach einem Gott, der ist und wird und war. Den...

  • Sonneberg
  • 02.03.24

Evangelium Okuli 2024
von dem Pflug

Und als sie wieder auf dem Wege waren, gelobt ihm jemand Folgschaft - lebenslang. Dem wehrte ab der Meister solch Gebaren und sprach: „Wie oft schon hört‘ ich den Gesang von immerwährend minnefestem Glauben. Doch meistens wurde übel mir und bang. Ich muss euch alle Illusionen rauben: Was Füchsen Höhlen sind und Vögeln Nest - wird niemand je dem Menschensohn erlauben: Ein Plätzchen, wo das Haupt man ruhen lässt!“ Dann wollte einen andern er betören: „Du sei Gefährte mir auf meiner Quest!“ Der...

  • Sonneberg
  • 02.03.24

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