Andachtsreihe mit Lebensexperten
Saison der Kirchenburg Walldorf startet mit Brotbacktag
Am kommenden Freitag (10. März) um 19 Uhr beginnt in der Walldorfer Kirche die Andachtsreihe „Berührt – Lebensexperten kommen zu Wort“. Mit Kirchenführungen, der Präsentation des neuen Actionbounds und einem Brotbacktag startet die Besuchssaison der Kirchenburg am 18. März. Die Außenanlagen sind frei zugänglich, zur Besichtigung der Kirche wird an jedem zweiten Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten vereinbar, Anmeldung über kirchenführung@kirchenburg-walldorf.de. Die Kirchenburg wurde nach einem Großbrand im Jahr 2012 mit einem innovativen Konzept als Begegnungsort neu aufgebaut und umgestaltet. Sie gilt als Biotop-, Fahrrad-, Kinder- und Erlebniskirche; es gibt eine Kletterwand und einen Holzbackofen.
In der Andachtsreihe „Berührt – Lebensexperten kommen zu Wort“ laden die Kirchengemeinde Walldorf, der Kirchenburgverein Walldorf/Werra und der Kirchenkreis Meiningen zu vier Andachten unter dem Motto „Von der Begeisterung und wofür Menschen brennen“ ein. Zum Start ist Harish Shankar, 1. Kapellmeister am Staatstheater Meiningen, Gastredner zum Thema "Musik begeistert grenzenlos". Am 5. Mai geht es um das Thema "Sammeln und Vereinen" mit Matthias Reichel, 1. Vorsitzender des Meininger Briefmarkensammlervereins, und Erwin Hofbauer, Sammlerfreund aus Österreich: Am 7. Juli lädt der MSC Motocrossverein Astoria Walldorf/Werra zum Thema "Begeisterung mit Vollgas" ein und am 1. September sind zum Thema "Faszination Natur" Frank Henkel und Thomas Wey vom BUND zu Gast. Die Andachten sollen nahe an den Menschen und an Gott sein sowie mit der Kirchenburg an einem besonderen geistlichen Ort stattfinden. Im Mittelpunkt stehen Menschen mit ihrem (Berufs)-Alltag, ihren Gedanken und Einsichten. Ein passender geistlicher Impuls, Musik und gemeinsames Singen sowie anregende Gespräche gehören zum Programm.
Die Saison "Offene Kirche" wird mit einem Brotbacktag am 18. März begonnen. Für Kirchenführungen steht die Kirche von 11 bis 16 Uhr offen. Mit dem Actionbound für mobile Abenteuer kann dabei eine neue Attraktion ausprobiert werden. Bernhard Marschalk von Ostheim, dessen Epitaph im Kirchenschiff zu sehen ist, begrüßt junge Besucher und führt sie durch den Kirchenraum. Traditionelles Bauernbrot und Rote-Bete-Walnuss-Brot gibt es frisch aus dem Backofen ab 14 Uhr.
Die Arbeit mit Kindern und Familien wird unter dem Motto „Erlebniskirchenburg“ beziehungsweise „Kinderkirchenburg“ umgesetzt. Unter anderem finden neben Christenlehre und Konfi-Unterricht regelmäßig Kinder- und Jugendcamps statt, für den Kirchenkreis werden Kirchennächte organisiert. In Zusammenarbeit mit Alpenvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr wurden an der Burgmauer Kletterwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angelegt, die unter Aufsicht mit Sicherungsmaßnahmen ausprobiert werden können. Auch Bootsfahrten auf der Werra gehören zum Programm. Es gibt Filmvorführungen und musikalische Angebote, wofür eine flexible Kircheneinrichtung dienlich ist.
Für die „Biotopkirche“ wurde in Zusammenarbeit mit Naturschützern beim Wiederaufbau darauf geachtet, dass Tiere Platz finden. Unter anderem nistet ein Storchenpaar im artgerecht errichteten Horst auf dem Gelände der Kirchenburg – über eine Storchencam vom Kirchturm aus, kann man beobachten, was im „Storchenwohnzimmer“ passiert. Unter dem Kirchendach beziehungsweise im Winter im Gaden-Keller leben Fledermäuse.
Die Kirchenburg ist zudem eine Rast-Station für den Werra-Radweg, der von Meiningen über Walldorf nach Wasungen führt.
Eine enge Vernetzung gibt es mit Schule, Kindergarten, Vereinen und Kommune. Auch die Kontakte zu denkmal-, bodendenkmal- und künstlerisch interessierten Kreisen werden gepflegt.
Gottesdienste finden regulär am 1. und 3. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr statt.
Der Kirchenburgverein Walldorf/Werra e.V. dient der Begegnung und Vernetzung von Menschen, die sich der Kirchenburg verbunden fühlen. Ziel ist es, die Aktivitäten tatkräftig, wirtschaftlich und ideell zu unterstützen.
Hintergrund:
Die Walldorfer Kirchenburg wurde schon lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 982 in einer Schenkungsurkunde an die Kirche des heiligen Apostelfürsten Petrus zu Aschaffenburg als Königshof gegründet. Im Jahr 1008 übernahm das Bistum Würzburg den Ort mit seinem Burgberg. Die Wehranlage wurde zur bischöflichen Festung umgebaut. Man errichtete eine erste Kapelle, der später eine Kirche folgte. Zur eigentlichen Kirche wurde die Anlage erst im Spätmittelalter. Das Kirchengebäude wurde 1587 errichtet, 1634 bis auf das Mauerwerk zerstört und bis 1651 neu hergerichtet. Am 3. April 2012 kam es zu einem Großbrand. Kurz darauf begann der Wiederaufbau des Gotteshauses, bei dem gleichzeitig ein Gemeindeaufbau-Konzept umgesetzt wurde. Die christliche Botschaft und Lebensart soll in den Alltag möglichst vieler Menschen übersetzt werden, niedrigschwellige Angebote bieten neue Möglichkeiten für Begegnungen. Auch Andersgläubige und Andersdenkende aller Nationalitäten sind ausdrücklich willkommen. Seit 2016 gibt es wieder Gottesdienste in der Kirche, die gesamten Bauarbeiten wurden mit der Wiedereinweihung am 12. Mai 2019 abgeschlossen.
Weitere Informationen im Internet: www.kirchenburg-walldorf.de
Autor:susanne sobko |
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