Kunstwerke zu Händels "Messias"
Ausstellung in außergewöhnlicher Technik
Aktuell ist in der Ilfelder St.-Georg-Marien-Kirche ein Bilderzyklus zu Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ ausgestellt. Bis Oktober gibt es dort etwas zu sehen und zu hören. Bilder in außergewöhnlicher alter Technik geschaffen, Musik und QR-Codes zum Mitsingen erwarten die Besucher. Nachdem die geplante große Aufführung des Oratoriums mit Chor und Orchester pandemiebedingt terminlich nicht vorhersehbar ist, geht die Gemeinde zwei Zwischenschritte. Zum einen möchte sie mit ihrem Kunstprojekt ein Zeichen der Ermutigung in dieser Zeit setzen. „Aktuell erklingt zu den Bildern eine CD im Kirchenraum und anhand von QR-Codes kann man die Übstimmen für die Chorstücke mit dem Smartphone scannen, mitsingen und nach Hause tragen“, erklärt Christine Heimrich den ersten Teil. Im zweiten Schritt geht die Gemeinde weiter – in zwei musikalischen Andachten werden am Samstag, dem 5. Juni, um 17 Uhr und 19 Uhr die schönsten Teile des Werkes erklingen. Eine Anmeldung dazu ist dringend zu empfehlen.
Der Werdegang dieses Projekts erzählt seine ganz eigene Geschichte. Alles begann 2006 als Christine Winterling (*1966) den Bilderzyklus in Vorbereitung der Aufführungen des Oratoriums in zwei Bayreuther Kirchen geschaffen hat. Sie lebt und arbeitet in Bayreuth, ist Erzieherin in einem Kinderhort. In ihrer Kirchgemeinde engagiert sie sich sehr für die Musik. Der Bilderzyklus in Encaustic-Technik war ein Geschenk an die damalige Chorleiterin Ulrike Lah. Diese übergab die Bilder im April 2021 an ihre Tochter Christine Heimrich. Christine Heimrich ist Kirchenmusikerin im Kirchenkreises Südharz und ein stetiger Quell neuer Ideen. So liegt es nah, dass auch diese Weitergabe der Bilder parallel zur Vorbereitung der Aufführung des Oratoriums geschah. Geplant war und ist ein großes gemeinsames Konzert des Ilfelder Projektchor mit Orchester und Solisten unter ihrer Leitung. Seit Februar diesen Jahres üben und singen die gut 40 Sängerinnen und Sänger unermüdlich. Dies geschieht zur Zeit vorwiegend digital.
Kreiskantorin Christine Heimrich hofft sehr, dass bald wieder Chormusik mit Orchester in den Kirchen möglich ist. Zum Lobe Gottes - Soli deo gloria! Und zur Freude der Menschen.
Informationen zur Anmeldung:
Da die Plätze - coronabedingt – begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung dringend zu empfehlen. Dies kann man ab sofort beim Pfarramt Ilfeld, Telefon 036331 46372. Die Karten können ab Montag, dem 31.5., zwischen 9 und 12 Uhr im Pfarramt Ilfeld, Neanderplatz 1, abgeholt werden. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Die Aufführung wird gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Hintergrundinformation:
Encaustic-Technik ist eine bereits im Mittelalter bekannte Maltechnik. Dabei wird pigmentiertes Wachs verflüssigt und auf verschiedene Untergründe aufgetragen. Der für den Bilderzyklus verwendete Karton ist derart verdichtet, dass er das Wachs nicht aufsaugt. Mittels eines Maleisens wird das Wachs verteilt und vermischt. Durch die Anwendung einfacher Prinzipien wie Auftragen, Wegnehmen oder Verschieben von Farbflächen entstehen unterschiedliche Strukturen und Farbverläufe, die nur mit dieser Technik möglich sind. Die Originale wurden auf DIN A 6 gearbeitet und dann auf das jetzige Format vergrößert. „Kopien sind schon deshalb sinnvoll, weil Temperaturschwankungen, Lichteinfall und Berührungen dauerhaft verändern würden“, erläutert die Künstlerin Christine Winterling.
Autor:Regina Englert |
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