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Luther konnte geholfen werden

Foto: G+H

Schreibwettbewerb: Die Kirchenzeitung präsentiert die besten Beiträge aus der Feder von Schülern

Martin Luther braucht Hilfe« – unter diesem Motto hatte die Nordhäuser Stadtbibliothek einen Schreibwettbewerb ausgerufen (wir berichteten in Ausgabe Nr. 9). Schüler und Schülerinnen der 4. bis 7. Klassen sollten ihrer Fantasie freien Lauf lassen und eine Geschichte von Bodo Seidel zu Ende schreiben.
In dieser Erzählung überlegt Martin Luther, seinen Freund Justus Jonas bei der Übersetzung des Alten Testamentes um Hilfe zu bitten. Martin schreibt einen Zettel, den ein Bote seinem Freund überbringen soll. Luther freut sich, dass er bald an der Übersetzung weiterarbeiten kann:

Mit einem Mal stockte er. Er sah genauer hin auf den Hof: »Das kann doch nicht wahr sein!« …

So endet die Geschichte von Bodo Seidel. Hier waren die Nachwuchsschreiber aufgefordert, die Geschichte zum Abschluss zu bringen. In den kommenden Wochen drucken wir hier die drei schönsten Abschlüsse. Den Auftakt macht Matteo Schiebeck aus Urbach, der die 4. Klasse der Evangelischen Grundschule Nordhausen besucht:

…, dachte sich Martin Luther. Auf dem Hof stand ein Händler. Auf seinem Karren war ein kleines Gefängnis, in dem sich Justus Jonas befand. Er dachte, er träumt. Martin Luther kniff sich kurz in dem Arm, um zu schauen, ob das wahr ist.
Der Händler sprach: »Um die Riegel des Gefängnisses zu öffnen, musst du vier Prüfungen bestehen! Ich fordere dich zum Schachduell heraus. Wenn du gewinnst, öffnet sich der erste Riegel. Wenn du verlierst, kommst du mit auf den Karren.«
Als der Händler gerade die Schachfiguren aufstellt, kommt eine kleine weiße Taube geflogen und setzt sich in die Kapuze von Martin Luther. Je nachdem, welcher Zug der Beste ist, zupft die Taube mal rechts, mal links, mal oben oder unten am Mantel. So gewann er das Duell und der erste Riegel war geknackt.
In der zweiten Prüfung musste Martin Luther die »Bauernkantate« auf der Geige spielen. Als er anfing, kamen zwei Engel. Einer nahm den Bogen und machte alles richtig. Der Zweite nahm Luthers Finger und legte sie an die richtige Stelle. So gewann er auch die zweite Prüfung. Der nächste Riegel sprang auf.
Die dritte Prüfung bestand darin, mit Pfeil und Bogen in die »goldene Zehn« zu treffen. Nachdem er den Pfeil abgeschossen hatte, kam eine kleine Eule, schnappte sich den Pfeil und steckte ihn in die 10. Somit war die
dritte Prüfung auch bestanden.
Nur noch ein Riegel, bis Justus Jonas frei ist. Der Händler sprach: »Jetzt wird es schwierig. Du musst dich selber unsichtbar machen.« Martin Luther war verzweifelt. In dem Moment betrat Merlin, ein Freund und Zauberer, den Hof. Luther schaute zum Himmel und dankte Gott. Merlin gab ihm seinen Mantel, der aus Zauberseide genäht worden war. Er ist ein Tarnumhang, der unsichtbar macht. Der letzte Riegel sprang sogleich auf. Wohl oder übel musste der Händler Justus Jonas freilassen. »Du musst wirklich ein Mann Gottes sein, der immer Hilfe bekommt, wenn er sie dringend braucht.« Der Händler drehte sich um und ging. Justus Jonas rannte auf seine Freunde zu und umarmte sie. Auf diesen Schreck tranken sie ein Schlückchen Branntwein, den Justus Jonas tatsächlich in der Tasche hatte.
Nun stand der Übersetzung des Alten Testaments nichts mehr im Weg. Sie setzten sich in Luthers Stube und fingen sofort an.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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