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Ein Schatz ist zurück

Lange verschollen: Der Altaraufsatz der Torgauer Schlosskirche | Foto: Wolfgang Sens

Torgau heißt Altaraufsatz willkommen

In den ersten Julitagen ist ein Kunstwerk, das knapp 300 Jahre in Torgau zu sehen war, bevor es nach dem Zweiten Weltkrieg in alle Winde zerstreut wurde, nach Torgau zurückgekehrt: Der Altaraufsatz der Torgauer Schlosskirche. Die Narben und Verluste der Geschichte bleiben deutlich zu sehen, aber dank der Arbeit der Steinrestauratorenwerkstatt Zehrfeld aus Dresden kann man die filigrane Schönheit und Ausdruckskraft des aus Alabaster geschnitzten Figurenwerks mehr als erahnen.
Der Altar hat eine bewegte Geschichte: 1554 in den Niederlanden für die Kapelle des Dresdner Residenzschlosses angefertigt, wurde er nach reichlich 100 Jahren 1662 auf Veranlassung von Johann Georg II. nach Torgau gebracht und in der Kapelle auf Schloss Hartenfels aufgestellt. Dort stand er bis 1943. In den Wirren der letzten Kriegs- und ersten Nachkriegstage wurde er bei einem Schwelbrand in den Kellergewölben des Schlosses, wo die Kunstwerke zum Schutz vor Kriegsschäden eingelagert waren, schwer beschädigt. Hitze und Löschwasser sorgten für eine weitgehende Zerstörung des aus Alabaster und Sandstein gefertigten Kunstwerkes.
In den folgenden Jahrzehnten lagerten die Bruchstücke in Kisten und gelangten an unterschiedliche Orte – das wertvolle Stück schien verloren. Nach einigen erstaunlichen Fügungen und nach herausragendem Einsatz von Denkmalpflegern und Steinrestauratoren ist der Altaraufsatz nun wieder in der Torgauer Schlosskirche zu sehen.
Am 25. August, 18 Uhr, lädt die Kirchengemeinde herzlich zu einer Feierstunde in die Schlosskirche ein, in der sowohl die Restauratoren als auch Arndt Kiesewetter vom Landesamt für Denkmalpflege aus Dresden zu Wort kommen. Sie werden Einblick geben in die umfangreichen Arbeitsschritte, die wechselvolle Geschichte des Kunstwerkes und das umfangreiche ikonografische Bildprogramm des Altarretabels. Die Feierstunde mündet in das Orgelwandelkonzert mit Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz um 19.30 Uhr.(G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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