Luther soll 60 Mal in der Stadt gewesen sein
Neue Ausstellungen auf Schloss Hartenfels und im Spalatin-Haus Torgau
Eine neue Sonderausstellung auf Schloss Hartenfels würdigt die Rolle Torgaus als politisches Zentrum der Reformation. Sie zeigt unter dem Titel »Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation« insgesamt 84 Exponate. Sie stammen zum größten Teil aus der Rüstkammer der Kunstsammlungen. Darunter findet sich unter anderem die berühmte »Torgauer Apotheke«, ein prunkvolles indisches Perlmuttkästchen von 1600 in der Fassung eines Torgauer Goldschmieds. Ebenfalls zu bewundern sind ein Prunkkleid des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. sowie zwei kunstvoll gefertigte kurfürstliche Eisen-Rapiere (Degen oder Schwerter).
Luther weihte 1544 die Torgauer Schlosskirche als ersten protestantischen Kirchenneubau ein. Der Reformator soll rund 60 Mal in der Stadt gewesen sein.
Neben der neuen Sonderausstellung ist in der Torgauer Schlosskirche am vergangenen Sonntag die Katharina-Luther-Stube wieder eingeweiht worden, die nach umfangreicher Sanierung bereits seit April für Besucher geöffnet ist.
Ebenfalls am Sonntag öffnete im Torgauer Spalatin-Haus die Schau »Klang und Glaube« ihre Pforten, die dem Torgauer Komponisten Johann Walter (1496–1570) gewidmet ist, der hier 45 Jahre als Kantor wirkte und als Urvater der evangelischen Kirchenmusik gilt.
Laut der Torgauer Oberbürgermeisterin Romina Barth erlebt die Stadt mit ihren 20 000 Einwohnern schon seit einigen Wochen einen Besucheransturm wegen der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum. Die Zahl der Anmeldungen zu Stadtführungen hätte sich verdreifacht, sagte die CDU-Politikerin. Die neue Sonderausstellung werde nun erneut »die Einmaligkeit von Torgau als authentische Lutherstätte betonen«. (epd)
www.tic-torgau.de
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