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Die ganze Woche in der Kirche

Station Gründonnerstag: Zur Osterausgabe des X-Teams spielen die Konfirmanden (v. l.) Max Keßler, Natalie Rexhäuser, Leon Cyrus und Annabell Anschütz für die Kinder die Szene des Letzten Abendmahls nach. | Foto: Mirjam Petermann
  • Station Gründonnerstag: Zur Osterausgabe des X-Teams spielen die Konfirmanden (v. l.) Max Keßler, Natalie Rexhäuser, Leon Cyrus und Annabell Anschütz für die Kinder die Szene des Letzten Abendmahls nach.
  • Foto: Mirjam Petermann
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Wenn das bunte Plakat wieder am Zaun hängt und der Schulbus daran vorbei fährt,
wissen die Kinder aus Rosa, Roßdorf und Eckardts im Kirchenkreis Bad Salzungen-
Dermbach ganz genau, was das heißt: Am Freitag ist wieder X-Team – »Kirche für Kinder«.

Von Mirjam Petermann

Das »X« steht für Jesus, der steht im Mittelpunkt. Drum herum gibt es Spiele, kreative Angebote, Musik und Theater. Einmal im Monat nutzen rund 40 bis 50 Kinder das Angebot. Begleitet werden sie von zehn bis zwanzig ehrenamtlichen Erwachsenen, darunter immer auch einigen Konfirmanden.
»Das macht einfach mehr Spaß, als am Sonntag in den Gottesdienst zu gehen«, erzählt Leon Cyrus ehrlich. »Dafür bekommen wir auch gleich zwei Unterschriften«, sagt er und grinst. Auch wenn am 15. April seine Konfirmandenzeit endet, will er vielleicht weiter mitarbeiten. Annabell Anschütz und Natalie Rexhäuser haben das in jedem Fall vor. »Das ist schon mal eine gute Übung, wenn man später einen Beruf mit Kindern lernen will«,
sagen sie.
Das X-Team ist eins von unzähligen Projekten und Veranstaltungen, die Pfarrerin Jana Petri gemeinsam mit rund 150 Ehrenamtlichen in den drei Gemeinden regelmäßig auf die Beine stellt. Da seien manche als Teilnehmende oder Mitarbeitende schon drei oder vier Abende in der Woche unterwegs: Junge Gemeinde Singkreis, Frauenstunde und die ein oder andere Vorbereitungsgruppe. »Die Leute sind die ganze Woche in der Kirche, wir müssen nicht auf Sonntag warten«, sagt Kirchen-
ältester Frank Otto aus Rosa.
Dabei hatten die engagierten Gemeinden immer auch den Mut, Bestehendes zu beenden, die Projektgottesdienste »Himmelwärts« mit über 400 Besuchern beispielsweise. »Wir haben es im Gebet getragen und bewusst auf dem Höhepunkt der Reihe beendet«, erzählt Pfarrerin Petri. »Wir hätten sonst keine Kraft gehabt, etwas Neues zu beginnen«, ist die 41-Jährige überzeugt.
Etwas Neues steht auch nun bevor: Zum 1. Juli wird Petri die Superintendentur des Henneberger Lands übernehmen – ein sichtbarer Schicksalsschlag für die Mitglieder des gemeinsamen Gemeindekirchenrates der drei Gemeinden. »Wir lassen sie nur gehen, wenn wir gleichtwertigen Ersatz bekommen«, heißt es da schon mal.
»Frau Petri ist natürlich ein starker Motor«, sagt Annett Köhler aus dem Gemeindekirchenrat, »aber wir Mitarbeiter machen es lebendig.« Das Ehrenamt sei ein großer Pfund, aus dem der Nachfolger schöpfen könne, ist Köhler überzeugt. Das könne natürlich auch einige Monate Vakanzzeit überbrücken, aber daran denkt hier lieber noch keiner.
Eine große Stütze ist die starke Vernetzung der drei Gemeinden des Pfarramts, sowohl zwischen dem GKR als auch den Gemeindemitgliedern. Nur gemeinsam wird der Gemeindealltag gestaltet. Jedes Gotteshaus hat seine Höhepunkte im Kirchenjahr, die alle gemeinsam feiern. Die einzelnen Gruppen mit Teilnehmern aus allen Gemeinden treffen sich je nach räumlichen Gegebenheiten in den jeweiligen Orten. Auch der Einsatz einer Vikarin, die noch bis zum Frühjahr 2019 da sein wird, und eine Gemeindepädagogin geben den Gemeinden Rückhalt.
»Wir sind uns natürlich dessen bewusst, dass nicht alles so bleiben kann wie es ist«, sagt Annett Köhler. Obwohl das Ziel nicht sein kann, alles über den Haufen zu werfen und verändern zu wollen, sollte die Pfarrerin oder der Pfarrer auch den Mut haben »eigene Fußstapfen« zu hinterlassen. »Wir sind in jedem Fall offen für Neues«, sagt sie zuversichtlich.
Bis Ende April läuft die Bewerbungsphase. Sie hoffen und beten in Eckardts, Rosa und Rossdorf um viele und vor allem passende Bewerber.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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