Für eine »Wilde Mulde«
Zu Luthers Zeiten, so Heiko Schremmer, habe man jedes Jahr noch 4 000 Lachse aus der Mulde gezogen. Die Industrialisierung habe die Mulde zur Kloake gemacht und Dessau, in deren Nähe die Mulde in die Elbe mündet, habe sich immer mehr vom Leben mit dem Fluss zurückgezogen. Wie können sich die Menschen wieder mit der Mulde versöhnen, fragte der Wasserbauer und Landschaftsplaner, der als Projektkoordinator »Wilde Mulde« bei der Stiftung World Wide Fund For Nature (WWF) arbeitet, am 26. Mai in der Dessauer Marienkirche.
Ihr Abschnitt vom Auslauf des Mulde-Stausees bis zur Mündung in die Elbe werde als »wild« bezeichnet, weil er zum Teil noch unverbaute Ufer und naturnahe Auen aufweist. Das Projekt »Wilde Mulde« sei eine Kombination aus Naturschutz und Forschung. Geplant seien bis Ende 2018 unter anderem, einen verschlossenen Seitenarm wieder anzubinden und natürliche Ufer wiederherzustellen. Schremmer betonte, dass die Bürger ins Projekt einbezogen würden: »Wir wollen keine Maßnahmen gegen sie durchsetzen.« Für den Herbst kündigte er Bootstouren auf der Mulde an. So könne sich jeder beim »Erfahren« des Flusses ein Bild von dem Projekt machen.
(G+H)
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.