»Pflegestelle der Nation«

Runder Tisch: Pflegende Angehörige unterstützen

Der »Runde Tisch Pflege« hat am 14. März die Situation von pflegenden Angehörigen in Sachsen-Anhalt in den Blick genommen. »Pflegende Angehörige benötigen selbst Unterstützung«, sagte die Staatssekretärin im Sozialministerium, Beate Bröcker (SPD), auf der sechsten Tagung des Gremiums in Dessau-Roßlau. »Sie tragen eine hohe Verantwortung und dürfen damit finanziell und organisatorisch nicht allein gelassen werden.« Die Gesundheitsberatung pflegender Angehöriger weise noch Defizite auf. In Zeiten gesetzlicher Beratungsansprüche durch die Pflegekasse oder die beauftragten Pflegedienste müsse hier nachjustiert werden, so die Staatssekretärin.
In Sachsen-Anhalt werden rund 71 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause betreut, der Großteil von Angehörigen oder nahe stehenden Menschen. Oft seien die Pflegenden selbst sozialen, finanziellen, zeitlichen, körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. »Pflegende Angehörige sind die größte Pflegestelle der Nation«, sagte der Verwaltungs- und Rechtswissenschaftler von der Evangelischen Hochschule in Freiburg, Thomas Klie. Pflegende seien zumeist Frauen zwischen 45 und 70 Jahren. Er plädierte für »sorgende Gemeinschaften« aus Professionellen, Angehörigen, Freunden und Nachbarn. Pflegende Angehörige bräuchten private und politische Aufmerksamkeit, um nicht an ihren Aufgaben zu scheitern.
Angehörige seien oft mit der Pflegesituation überfordert und überlastet, verfügten über wenige Informationen zu bestehenden Leistungen, sagte Sabrina Mewes-Bruchholz, Quartiersmanagerin bei den Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg. Zudem seien sie oft mit Schuld- und Schamgefühlen konfrontiert, die schließlich in Frustration und Resignation mündeten.
Am vom Sozialministerium gegründeten »Runden Tisch Pflege« sitzen Vertreter von Trägern, Vereinen, Verbänden, Wissenschaft, Gewerkschaften und Politik. (epd)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion Evangelische Landeskirche Anhalts

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