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Konzert
Thomanerklänge in der Dorfstadt

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Am 02.07.2019 gab der Thomanerchor Leipzig in der Jakobikirche in Schönebeck ein vielbeachtetes Konzert.
Pfarrer Johannes Beyer erzählte in seiner Eröffnungsrede, dass seit über 3 ½ Jahren Schriftverkehrmit den Thomanern bestand und es dann endlich zur Vertragsunterzeichnung gekommen sei. So etwas würde es in der „Dorfstadt“ Schönebeck sicherlich nicht mehr so schnell geben, merkte Pfarrer Beyer an. Und, dass er so einen Vertrag wohl nie wieder in seinem Leben unterzeichnen würde.

Auf den Chorstufen standen Jungen und junge Männer im Alter zwischen 9 und 18 Jahren, selbst den Kleinsten sah man die Aufregung kaum an. Und mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung des Dirigenten und Thomaskantor Gotthold Schwarz begann das Konzert. Die Klänge von Dietrich Buxtehudes Missa Brevis zeigten auch den Besuchern, die noch nichts über den 1212 gegründeten Knabenchor wussten, dass der seinen Ruf eindeutig verdient hatte. Denn die Leistung der 93 Sänger des Thomanerchores war beeindruckend. Nicht nur der sauberer Satzgesang, die  klangvolle Vielstimmigkeit, sondern vor allem der innere Zusammenhalt des Chores beeindruckte. Hier schien der sonst sehr große Unterschied zwischen 9 und 18-jährigen, zwischen klein und groß, zu verschwimmen, wenn nicht gar zu verschwinden.

Neben klassischen, bekannten Stücken wie der eben erwähnten Missa Brevis und der Motette „Jesu meine Freude“ von Johann Sebastian Bach erklangen auch modernere, abstraktere Stücke, wie „An den Wassern zu Babel“. Dieses Stück, von Kurt Thomas 1925 komponiert, zeigte ein weiteres Mal die musikalische Vielfalt des Thomanerchores.

Zwischendurch erklangen immer wieder Orgelklänge: Thomaskantor Ullrich Böhme spielteAuszüge aus Felix Mendelssohn Bartholdys „Vater unser im Himmelreich.“

Am Schluss stand fast schon als symbolischer Segenswunsch Mendelssohn Bartholdys „Denn er hatseinen Engeln befohlen“.

Mit dem letzten Ton des Liedes begann der Auftritt des Publikums. Ein nicht enden wollender Strom an Beifall zog von der Empore ins Kirchenschiff, bis hin zu den Sängern des Thomanerchores. Und diese gaben eine Zugabe. Doch nicht irgendeine: Die Abiturienten sangen „De profundis“ von Rudolf Mauersberger. Dieses Stück durften sie sich selber aussuchen, nach eigener Aussage stellt dies eine große Ehre dar.

Und am Ende konnte man Pfarrer Beyer nur Recht geben: ein so imposantes Konzert wie dieses wird die Dorfstadt Schönebeck sicherlich nicht so bald wieder erleben.

Anna-Lena Schiemann, Journalismusstudentin an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Autor:

St.Jakobi Schönebeck

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