Uraufführung mit THüringer Philharmonie
Uraufführung mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach
Lux Aeterna von Neithard Bethke in Stuttgart
Wie kommt ein Thüringer Orchester zur Uraufführung des Werkes eines norddeutschen, heute in der Lausitz lebenden Komponisten in Stuttgart? Ganz einfach: Jörg-Hannes Hahn ist nicht nur Kantor an der Stadt- und Lutherkirche Bad Cannstatt sowie Kirchenkreiskantor für die vier Stuttgarter Dekanate, er ist nicht zuletzt ganz einfach Dirigent. So suchte er einst ein Orchester für eine Konzerttournee mit Andrea Bocelli – auch dafür kann man kein »drittklassiges Orchester« gebrauchen, so Hahn. Er fand die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Zwar änderten sich an besagter Tournee Termine und anderes, viel wichtiger war für Jörg-Hannes Hahn jedoch die Erkenntnis: »Oh, die spielen aber gut«. Auch der Kontakt zur Leitung der Thüringen Philharmonie gestaltete sich angenehm. Hahn schätzt das kluge Programm von Intendantin Michaela Barchevitch, die zum Beispiel mit dem Friedenstein Open Air (zweite Augusthälfte) versucht, ein neues Publikum heranzuführen und zu bilden, auch für die normalen Abonnementkonzerte.
Als Jörg-Hannes Hahn für die Uraufführung von Neithard Bethkes Lux Aeterna ein Orchester suchte, hat die Thüringen Philharmonie zugesagt. Über Termin und Preis habe man sich bald einigen können und die Reise auch insofern günstig geplant, da das Orchester ab heute (Dienstag) in Zürich bei einem anderen Projekt sei – Bad Cannstatt lag am Sonntag also ein bißchen auf dem Weg.
Keineswegs »nebenbei« oder »auf der Durchfahrt« beteiligten sich die Thüringer an der Uraufführung eines anspruchsvollen, großformatigen Oratoriums, was von einem aufgeschlossenen Publikum reichlich mit Applaus bedacht wurde. Mit vier Solisten (Natalie Karl, Iduunu Münch, Alexander Kaimbacher und Florian Spiess haben ihre Erfahrungen unter anderem an Opernhäusern in München, Wien und London gesammelt) und dem Bachchor Stuttgart wirkten sie an einem Werk mit, das an die große Chorsinfonik anschließen kann und in zehn Sätzen immer wieder das Ewige Licht, und alles, was davon ausgeht, in den Mittelpunkt stellte.
Nach der Uraufführung ist eigentlich die Wiederaufführung wichtig – daß sie kommen wird, darf man hoffen. Daß die Zusammenarbeit mit Jörg-Hannes Hahn und dem Bachchor Stuttgart weitergeht, ist bereits gewiß: im kommenden Jahr steht ein anderes Oratorium, Mendelssohns Elias, auf dem Programm.
26. November 2024, Wolfram Quellmalz
https://www.thphil.de/
Autor:Wolfram Quellmalz |
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