Jede Menge Papier
Kirchenarchiv im Sondereinsatz
Von Mirjam Petermann
Im Landeskirchenarchiv in Eisenach wurde bei einem mehrere Tage dauernden Sondereinsatz einer kaum überschaubaren Masse von über Hunderttausenden Dokumenten eine Grundordnung gegeben. Die Hefte, Ordner, Bücher und einzelnen Schriftstücke stammen aus der Übernahme von rund 70 Archiven aus dem Gebiet der ehemaligen Landeskirche Thüringens, darunter 35 Pfarrarchiven.
Der Verkauf von Pfarrhäusern sowie Platz- und Personalmangel in den einzelnen Gemeinden machten die Umlagerungen notwendig. Inzwischen wurden mehr als 2 000 Regalmeter Dokumente übernommen. »Es ist eine außerordentliche Situation«, betont Archivleiterin Hannelore Schneider, »dass ein Archiv so viel übernehmen und dann auch noch bearbeiten muss.«
Denn die Urkunden, Pläne, Karten und Bücher kommen nicht etwa nummeriert, vorsortiert und gelistet im Archiv an. Oft ohne erkennbare Ordnung liegen in großen Kisten unzählige Ordner, Mappen und lose Blätter. Sie müssen sortiert, gesäubert, beschriftet, verzeichnet, kartoniert und anschließend wieder eingelagert werden. Die Mitarbeiter haben Metallteile aus Schutz vor Rost entfernt oder kaputte Stücke gesichert, sodass sich der Schaden nicht vergrößert. Schimmel wird gezielt behandelt.
Ist die Erfassung abgeschlossen, wird ein Inhaltsverzeichnis der Dokumente für die einzelnen Pfarrarchive erstellt, um gezielt suchen zu können. Der Bestand wird dann auch online einsehbar sein. »Was nicht im Netz vorgehalten wird, ist für Quellenrecherchen nicht existent«, begründet Schneider die Dringlichkeit der Erfassung.
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