Beherztes Handeln
Kerzen und Gebete sind Symbole der friedlichen Revolution von 1989 in der ehemaligen DDR. Initiator der Friedensgebete in Eisenberg war der damalige Superintendent Edgar von Thaler, der am 8. Februar seinen 90. Geburtstag feierte. Der Sohn russlanddeutscher Eltern wurde 1927 in Hamburg geboren und wuchs in Bad Frankenhausen auf. Nach dem Abitur absolvierte von Thaler eine Ausbildung zum Katecheten in Eisenach. Dem folgte das Theologiestudium in Jena.
Von Thaler, dessen Examensarbeit 1953 den Titel »Die politische Predigt« trug, und die Staatsmacht der DDR gerieten immer wieder aneinander.
Als sich Ende der 1980er-Jahre durch die Politik der Perestroika auch die Lage in der DDR zu verändern schien, agierte der damalige Superintendent von Thaler beherzt.
Nach einem Besuch beim damaligen Landesbischof Werner Leich griff von Thaler im Oktober 1989 beherzt zum Telefonhörer und organisierte für den Abend das erste Zusammentreffen friedlich demonstrierender Regimegegner in seiner Stadt. Die Initialzündung einer Bewegung, die sich fortan nicht mehr stoppen ließ und immer mehr Bürger zum steten friedlichen Protest aufrief.
Von Thaler ist heute nicht nur Ehrenbürger der Stadt Eisenberg, er erhielt für seinen Einsatz während der friedlichen Revolution auch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. (G+H)
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