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Schlager-Gottesdienst: Ruttersdorf schunkelt zum Keyboard
"Die Hände zum Himmel"

Eingehakt im Takt: In der Ruttersdorfer Kirche wurde geschunkelt, gesungen und getanzt.
  • Eingehakt im Takt: In der Ruttersdorfer Kirche wurde geschunkelt, gesungen und getanzt.
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Von Jens Henning

Die Vorfreude der Besucher des ersten Schlager-Gottesdienstes vergangenen Freitag in der Kirche in Ruttersdorf im Kirchenkreis Eisenberg war von an Anfang zu spüren. „Ich denke, der Schlager verbindet die Menschen. Überall wird man mit dieser Musik konfrontiert. In der Bibel kann man auch Elemente, die man in den Schlagertexten findet, erkennen. Da geht es auch um Themen wie Sehnsucht oder Liebe“, sagte Vikarin Sara Stäbler. Vor einem halben Jahr hatte man mit der Vorbereitung des etwas anderen Gottesdienstes begonnen. Dazu wurde in der Kirchengemeinde Ruttersdorf-Lotschen eine Gruppe gebildet, zu der auch Kristina Höhn gehört.
Als kurz vor 17 Uhr Wolfgang Höhn und Niklas Taubert die Kirchturmglocken läuten ließen, waren alle Plätze in der Kirche und auch auf der Empore besetzt. Pfarrer Benjamin Neubert war erfreut. Denn allzu oft kommt es nicht vor, dass die Dorfkirche einen derartigen Ansturm erfährt. Zum letzten Mal wurde es am Heiligabend 2018 eng in den Sitzreihen.
Und es dauerte auch nicht lange, da hatten die beiden Hauptakteure, Vikarin Sara Stäbler und der Organist Tino Fuchs aus Bremsnitz, der den Gottesdienst auf seinem Keyboard begleitete, die knapp 120 Besucher von dem neuen Format überzeugt. Es begann mit dem Hit „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens aus dem Jahr 1982. Dieser Text wurde ebenso auf einer Leinwand abgebildet wie alle anderen Lieder von Katja Ebstein oder von Kerstin Ott.
Stäblers geäußerter Wunsch zu Beginn an die Besucher, dass sie mitsingen, mitschunkeln und auch tanzen sollten, wurde fast erfüllt. Die Besucher stimmten vor allem bei den Re-frains der deutschsprachigen Schlager sehr laut ein. Sie hakten sich unter und schunkelten mit. Nur mit dem Tanzen klappte es an diesem Abend nicht. Sara Stäbler war darüber nicht traurig. „Dazu ist es in der Kirche wohl auch etwas zu eng.“
Getanzt wurde später draußen vor der Kirche. Da klang der Abend bei einem Grillfest mit Musik im Kirchgarten aus. Bis in den späten Abend saß die Gemeinde noch zusammen bei Thüringer Bratwurst, Bier und Wein. Den Höhepunkt des Gottesdienstes aber hatten sich die Organisatoren bis zum Schluss aufgehoben. Da hörte man Zugabe-Rufe, die man sonst nur von Konzerten kennt. Daniela Taubert hatte die zweite Strophe des Liedes von Roy Black und Anita „Schön ist es auf der Welt zu sein“, das vor fast 50 Jahren veröffentlicht wurde, neu getextet und daraus eine Version für die Ruttersdorfer geschrieben.

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