Stellenplan und Protest
Elbe-Fläming setzt Leitungsvorgaben um
Von Renate Wähnelt
Verhaltene Wut, Resignation, Einsicht in die Notwendigkeit – es dürfte eine Mischung aus allem sein, die die Mitglieder der Kreissynode Elbe-Fläming beim Stellenplan 2019 bis 2024 bewegt. Nur drei der 41 Mitglieder fehlten am 22. September, als die Synode mit zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen die Vorgaben der Landeskirche umsetzte.
Superintendentin Ute Mertens dankte wiederholt allen, die in einem mehr als einjährigen Diskussionsprozess ehrlich Ängste und Wut äußerten, die in Arbeitsgruppe, Stellenausschuss und bei den Stellungnahmen mitarbeiteten, sodass nun beispielsweise eine Region mit Tucheim, Wollin, Wusterwitz und Ziesar entstehen soll. In diesem Zuschnitt entgegen der ursprünglichen Planung, dafür schon zum 1. Januar 2018. So schön, so gut – oder auch nicht, denn die schnelle Regionalpfarramts-Bildung widerspricht den Versprechungen, monierte Wollins Pfarrer Thorsten Minuth. Die Alternative, die Vakanz in Tucheim um ein Jahr lang nur aus der Region zu überbrücken, ist jedoch keine. So ging der Beschluss durch. Ergänzt um einen Prüfauftrag des Gommeraner Pfarrers Michael Seils, den Zuschnitt im Großraum Gommern im Jahr 2021 neu zu prüfen, damit Pfarrbereiche den tatsächlichen räumlichen Orientierungen der Gemeindeglieder entsprechen.
Dass Stellenreduzierung und Strukturveränderung, der sinkenden Mitgliederzahl entsprechend, Grenzen haben, war bereits auf der Frühjahrssynode artikuliert worden. Die Sondersynode verabschiedete zwar nicht direkt einen Protestbrief, weist jedoch Landessynode und Landeskirchenrat darauf hin, dass die Fortsetzung des Kurses zu weißen Flecken führen würde. Das aber solle die Kirchenleitung selbst den Gemeinden sagen. »Es darf nicht sein, dass Gottes Wort nicht mehr verkündigt werden kann, weil Geld für Ruhestandsgehälter benötigt wird. Das ist nicht der Auftrag Jesu Christi«, so Brief-Initiator Stanislaus von Eichborn.
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