Austausch Partnerkirchen Anhalt und Pfalz
Vertrauen und Offenheit weiter pflegen
Die Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz war vom 27. bis 29. August zu Gast bei ihrer Partnerkirche in Anhalt. Das Gremium entspricht der Kirchenleitung der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Es vereint Vertreterinnen und Vertreter des Landeskirchenrates und der Landessynode. Der regelmäßige und intensive Austausch zwischen beiden Kirchen nicht nur auf kirchenleitender Ebene hat eine lange Tradition. „Das zwischen uns gewachsene Vertrauen und die Freude am Dialog miteinander brauchen die regelmäßige Begegnung“, betonte der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad.
Der Besuch des 2019 eröffneten Bauhaus-Museums und die fachkundige Führung am Bauhaus durch den anhaltischen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig vermittelte den Besuchern aus der Pfalz einen Eindruck davon, wie bereits in den 1920er Jahren die Moderne in Dessau Einzug hielt. Damit verbunden, so Kirchenpräsident Liebig, sei schon damals der Weg in die Entkirchlichung gewesen. In der gemeinsamen Sitzung der Kirchenleitungen wurde der Austausch der Erfahrungen intensiviert. „Wir können gerade in Zeiten vielfältiger gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche viel voneinander lernen“, erklärten Christian Schad und Joachim Liebig. Sie äußerten den Wunsch, sich in Zukunft noch stärker wechselseitig zu unterstützen und in einzelnen kirchlichen Arbeitsfeldern noch intensiver zu kooperieren.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts, kleinste Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland, befindet sich seit 2015 in einem Transformationsprozess: Bis 2025 sollen sich die rund 140 Gemeinden zu Arbeitsgemeinschaften zusammenfinden, in denen ein Verbund von Mitarbeitern tätig ist. Zu diesem multiprofessionellen Dienst gehörten Pfarrer, Gemeindepädagogen, Kirchenmusiker, Diakonie- und Verwaltungsmitarbeiter, erklärte Kirchenpräsident Liebig. Mittlerweile haben sich acht Verbünde und Arbeitsgemeinschaften gebildet.
In der Pfalz arbeitet seit 2018 im Auftrag der Landessynode eine Konsolidierungskommission an weiteren Einsparungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse wurden von Helmuth Morgenthaler, dem Vorsitzenden des Finanzausschusses, vorgestellt und belaufen sich in der Summe auf 12,5 Millionen Euro. 8,5 Millionen Euro sollen bis 2025 und 4 Millionen Euro von 2025 bis 2030 eingespart werden.
Die offizielle Partnerschaft Anhalt-Pfalz besteht seit 1949, enge Verbindungen gab es aber schon zur Reformationszeit. Der anhaltische Fürst Wolfgang gehörte zu den Fürsten und Reichsstädten, die auf dem Reichstag von Speyer 1529 die Protestation unterzeichnet hatten. Die Kirchenleitungen der Pfalz und Anhalts treffen sich im Zweijahresrhythmus, also 2022 wieder in der Pfalz.
Autor:Johannes Killyen |
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