"Kirche des Jahres" gesucht
Die Einheit von Alt und Neu
Die Kirche St. Trinitatis im anhaltischen Ort Eichholz bei Zerbst steht zur Wahl für die EKD-Kirche des Jahres. Die romanische Dorfkirche war im Februar 2019 von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) zur Kirche des Monats ernannt worden. Nun begibt sie sich mit zwölf weiteren Kirchen aus Deutschland in den Wettbewerb um die Auszeichnung als Kirche des Jahres. Abgestimmt werden kann darüber bis zum 30. April im Netz unter www.stiftung-kiba.de/kirchedesjahres oder per Postkarte an die Stiftung KiBa (Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover).
Nach langjährigen Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Kirche konnte Ende 2019 auch mit Hilfe der Stiftung KiBa der zweite von drei Bauabschnitten abgeschlossen werden. Im Oktober 2019 wurde der neue Altar der Kirche geweiht, der aus den über 800 Jahre alten Dachbalken der Feldsteinkirche hergestellt worden ist. Die vom Bildhauer Till Hausmann geschaffenen so genannten „Prinzipalstücke“ verbinden historisches Eichenholz mit jüngerem und verweisen damit auf die Einheit von Alt und Neu in der gesamten Kirche: Neu errichtet wurde die Apsis, also der Abschluss des Chores, mit den raumhohen modernen Fenstern des bekannten Künstlers Johannes Schreiter. Historisch sind hingegen das romanische Kirchenschiff und der mächtige Breitturm. Als Teil des Glaskunstprojektes „Lichtungen“ der Evangelischen Landeskirche Anhalts soll die Kirche in Eichholz künftig auch Radtouristen auf dem Elberadweg zum Verweilen im Zerbster Land einladen.
Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde und der Kommune Eichholz hatten 2015 beim Wettbewerb „Mach dich ran“ Spezial der Stiftung KiBa und des Mitteldeutschen Rundfunks ein Preisgeld von 125.000 Euro für die Sanierung ihrer Kirche errungen. Weitere Förderung kam vom Land Sachsen‐Anhalt, der Lotto‐Toto GmbH Sachsen‐Anhalt, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld, der Ortschaft Leps‐Eichholz‐Kermen und der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Zahlreiche Sponsoren und Einzelspender unterstützten die Sanierung. Überregionale Aufmerksamkeit erlangten ausgefallene Spendenideen wie die „Eichholzschreiber“ aus historischem Dachstuhlholz sowie die mit hohem ehrenamtlichem Engagement durchgeführten Veranstaltungen auf der Eichholzer Koppel. Bisher wurden unter Leitung des Zerbster Ingenieurbüros Götz rund 500.000 Euro investiert. Der zweite Bauabschnitt wird derzeit beendet. „Beim dritten Bauabschnitt werden wir aufgrund ausfallender Förderung Abstriche machen müssen“, sagt Gemeindekirchenratsvorsitzende Maren Gabriel. „Wir sind aber dankbar für das Erreichte und auch stolz, dass wir trotz der Größe der Aufgabe nicht den Mut verloren haben. Wir konnten erhalten, was frühere Generationen erschaffen haben. Zugleich ist ein Raum mit einer wunderbaren Atmosphäre entstanden.“
Autor:Johannes Killyen |
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