Die Rückkehr der Südseesammlung
Wörlitz (red) – Das klassizistische Schloss ist ab 6. Mai um eine Attraktion reicher. Nach drei Jahrzehnte währender Abwesenheit kehren 31 aus der Südsee stammende Objekte zurück. Unter dem Titel »Rückkehr ins Licht – Georg Forster und die Wörlitzer Südseesammlung« lädt die Kulturstiftung Dessau Wörlitz zur Besichtigung der restaurierten Stücke ein. Sie sind über 250 Jahre alt und aus Naturmaterial gefertigt. Zu ihnen zählen beispielsweise das Kostüm einer Tänzerin aus Tahiti, zwei Streitkolben aus Tonga und eine Axt aus jadegrünem Nephrit aus Neuseeland. Aus konservatorischen Gründen mussten sie in den 1980er-Jahren aus ihrem damaligen Präsentationsort im Südseepavillon entnommen und im Depot eingelagert werden. Ab Mai werden sie an einem neuen Ort, im Mezzanin des Schlosses, gezeigt.
Die Ausstellung informiert auch über die sehr gut nachvollziehbare Erwerbsgeschichte der Wörlitzer Sammlung. Sie gelangte 1775 in den Besitz von Franz und Louise von Anhalt-Dessau, als sich das Fürstenpaar in London aufhielt und dort auch die Welterkunder Georg Forster und dessen Vater Johann Reinhold traf. Die Forsters schenkten dem Fürstenpaar etwa 40 von ihren mitgebrachten »Südsee-Curiositäten«. 1779 weilte der junge Forscher zwei Wochen in Dessau und Wörlitz und las dort »ein Collegium über die Kunstsachen aus der Südsee«.
Diese Gegenstände stehen auch im Mittelpunkt eines Symposiums am 4. Mai im Wörlitzer historischen Gasthof »Eichenkranz«. Der Titel lautet »Die ethnografischen Artefakte der Forster-Sammlungen im Dialog mit ihren Herstellungskulturen«. Dazu werden auch Wissenschaftler aus Neuseeland und Großbritannien erwartet.
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Autor:Online-Redaktion |
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