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Jugendhilfe Bernburg: Stiftung ebnet in der Frühförderung Kindern den Weg in die Schule
Training auf Knien und mit viel Geduld

Praxis: Im Turnraum der Frühförderstelle unterstützen Evelyn Kühnel und Haiko Wittkamp Kinder mit Entwicklungsverzögerungen. | Foto: Renate Wähnelt
  • Praxis: Im Turnraum der Frühförderstelle unterstützen Evelyn Kühnel und Haiko Wittkamp Kinder mit Entwicklungsverzögerungen.
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Als sich Marias Tapsigkeit nicht legte, wurden ihre Eltern stutzig und suchten Rat. Die Eltern von Stefan folgten dem Hinweis der Kindergärtnerin, dass der Kleine nicht aus purer Faulheit so wenig spricht. Zwei erfundene, aber realistische Beispiele dafür, wer bei Evelyn Kühnel und Haiko Wittkamp in der Heilpädagogischen Frühförderstelle Magdeburg Rat und Hilfe sucht. Die beiden Erzieher und Heilpädagogen gehören mit drei weiteren Heilpädagogen, mit Ergotherapeuten und Logopäden zum Team der Einrichtung, mit der die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg Kindern mit Entwicklungsverzögerungen bis zum Schulanfang Starthilfen gibt. Die Kosten dieser Frühförderung trägt auf Antrag das Sozialamt.
"Bevor solch ein Antrag gestellt wird, haben wir uns mit den Kindern beschäftigt und den Hilfebedarf diagnostiziert", erläutert Evelyn Kühnel. Mitunter laufe die Diagnose darauf hinaus, dass kein zusätzlicher Förderbedarf besteht oder dass die Eltern und der Steppke allein kleinere Auffälligkeiten ausgleichen können.
Zu den Entwicklungsverzögerungen gehören zum Beispiel Schwierigkeiten mit der Grob- oder Feinmotorik. "Das Üben bekommen die Kinder oft gar nicht mit, weil wir es ganz spielerisch gestalten und richtig mit ihnen spielen. Den Pinzettengriff, der für das Halten des Stiftes wichtig ist, trainieren sie freiwillig und mit Spaß, wenn sie Kirschkerne greifen, um an einen ›Schatz‹ zu kommen", erzählt Haiko Wittkamp.
Kneten, Malen, Basteln, Turnen – die Palette der Übungen ist vielfältig. Ebenso vielfältig wie mögliche Ursachen von Entwicklungsverzögerungen oder von auffälligem Sozialverhalten. Manche Kinder sind traumatisiert, weil sie mit den Eltern nach Deutschland fliehen mussten, sagt Evelyn Kühnel. Sie besucht, ebenso wie die anderen, "ihre" Kinder je nach der individuellen Familiensituation im Kindergarten oder zu Hause oder betreut sie direkt in der Frühförderstelle. Dort gibt es beispielsweise einen großen Turnraum, Spielzeug natürlich und Brettspiele. Es zeuge von großem Vertrauen, dass sie in die Familien gelassen würden, sind sich die Pädagogen bewusst. Und dass ihre Zuverlässigkeit ganz wichtig für die Kinder und ihre Familien sei.
Dass sich hinter dieser Frühförderstelle ein evangelischer Träger verbirgt, ist wohl den wenigsten Eltern bewusst. Und auch für die Beschäftigten ist das eher zweitrangig, denn "die Werte gehören doch zu unserem Beruf dazu, dass wir die Menschen so annehmen, wie sie sind", sagt Evelyn Kühnel.
Renate Wähnelt
www.stejh.de

Autor:

Online-Redaktion

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