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Libanesische Studenten im Lutherland

Leipzig stand auf dem Besuchs­programm der Studenten, hier vor dem Hauptbahnhof. | Foto: Wilbert van Saane

Von Wilbert van Saane

Einblicke in die mitteldeutsche Kirchenlandschaft und das Ursprungsland der Reformation haben im Mai dreizehn Studenten und zwei Mitarbeiter der Haigazian Universität in Beirut gewinnen können. Die Gruppe kam auf Einladung von Christian Kurzke, Pfarrer in Rüdersdorf-Kraftsdorf (Kirchenkreis Gera).
Großen Eindruck hat bei den jungen Besuchern zweifelsohne der Festgottesdienst in Wittenberg hinterlassen, den sie gemeinsam mit rund 120 000 Menschen am Elbufer feierten. Die libanesisch-armenische Nora freut sich: »Ich fand es toll, so viele Leute zu sehen, die sich in Christus Namen versammeln, eine Mischung von Leuten aus aller Welt.« Doch auch ein anderes Bild ist bei ihrem Besuch in Mitteldeutschland hängengeblieben: »Es war traurig, zu erleben, dass so wenig Leute zur Kirche gehen und dass die meisten Menschen in der Kirche älter sind.« Bis auf wenige Ausnahmen habe sie nicht feststellen können, dass die Kirchen genug dagegen tun. Das hat auch der syrisch-armenische Psychologiestudent Asadour so empfunden: »Ich denke, dass die deutschen Kirchen sich wandeln müssen, denn junge Menschen fühlen sich nicht angezogen von der Kirche. Ich habe kaum junge Leute in den Kirchen gesehen.«
Bei Besuchen in Erfurt und auf der Wartburg sowie in Leipzig lernten die Gäste viel über das Leben Martin Luthers. Asadour kommentierte anschließend: »Der Besuch an diesen historischen Orten hat mir dabei geholfen, zu verstehen, was damals dort geschehen ist. So ist mir die Geschichte der Reformation jetzt bewusster und näher.« Und er stellt fest: »Manchmal haben wir Angst, etwas zu sagen. Vielleicht hat Luther Angst auch gehabt. Aber schließlich hat sein Mut zu Ergebnissen geführt. Das gibt mir Motivation, die Dinge anzusprechen, die in der Kirche falsch laufen.« Auf diese Weise sei Luther sein Vorbild.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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