Thüringen mit höchster Rate
Aktionswoche zur Suizidpräventation
Jena (epd) - Das Netzwerk zur Suizidprävention Thüringen hat eine Aktionswoche gestartet. Rund um den Welttag der Suizidprävention am 10. September sollen Betroffene, Angehörige und Unterstützer dazu aufgerufen werden, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit gegen Suizid und für das Leben zu schaffen, teilte das Netzwerk mit. Dafür reiche ein mit den Hashtags #suizideverhindern oder #suicidepreventionday versehener Beitrag - Text, Foto oder Video - bei Facebook, Twitter oder Instagram.
Allein in Thüringen schieden jährlich über 300 Menschen durch einen Suizid aus dem Leben. Die Zahl der Versuche liege um ein Vielfaches höher, sagte Marco Lohwasser vom Universitätsklinikum Jena. Damit zähle man zu den Bundesländern mit der höchsten Selbsttötungsrate. Dabei gelte suizidales Verhalten immer noch als Tabuthema. "Oft erkennen Angehörige die Anzeichen dafür nicht oder wissen nicht, wie sie am besten helfen können. Betroffene trauen sich nicht, offen über ihre Probleme zu sprechen", erklärte der Sozialpädagoge.
Durch die Verwendung der Hashtags stünden die Beiträge nicht allein, sondern seien miteinander verlinkt - so wie die Betroffenen und Angehörigen, die auch nicht allein seien, sondern auf ein großes Unterstützer-Netzwerk zurückgreifen könnten. Mit der Aktion wolle man ein Bewusstsein dafür schaffen, dass in den sozialen Medien auch auf ernste Themen hingewiesen werden könne.
Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, suchen Sie Hilfe. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/1110111 und 0800/1110222. Auch ein Kontakt per Chat und E-Mail ist möglich:
Autor:Online-Redaktion |
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