Es ist wichtig, zu sehen, dass wir nicht alleine sind
Christen aus Sibirien zu Gast beim Kirchentag in Jena
Von Beatrix Heinrichs
Einmal den Gottesdienst nicht im Gemeindezentrum, sondern in einer »richtigen Kirche« feiern, darauf hat sich Maxim Heinze gefreut. Um das zum Kirchentag auf dem Weg erleben zu können, hat der 12-Jährige aus dem süd-sibirischen Tschernogorsk einen weiten Weg auf sich genommen. Gemeinsam mit vier Frauen und drei weiteren Kindern der russischen Partnergemeinde war er am Himmelfahrtswochenende zu Gast bei Pfarrer Matthias Zierold im Kirchsprengel Jena-Nord.
Der Pfarrer ist Vorstand im Gustav-Adolf-Werk der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland e.V. Das Diasporawerk der evangelischen Kirche unterstützt weltweit evangelische Minderheiten und ermöglichte auch den Besuch der kleinen Delegation evangelisch-lutherischer Christen aus Tschernogorsk beim Kirchentag auf dem Weg in Jena.
Die 78 000-Einwohner-Stadt in der Teilrepublik Chakassien ist vorwiegend russisch-orthodox geprägt. »Dort werden evangelische Christen mehr als Sekte wahrgenommen«, weiß Matthi-
as Zierold. Die Gemeinde in Tschernogorsk zählt 35 Mitglieder. »Bei den Älteren haben viele deutsche Wurzeln, unter den Jungen sind auch zunehmend Russen«, sagt Anna Gurei, die sich ehrenamtlich um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert. »Wir sind dankbar, zum Kirchentag nach Deutschland reisen zu können«, erklärt sie. »Für die Kinder ist es wichtig, zu sehen, dass sie mit ihrem Glauben nicht alleinstehen, sondern Teil einer großen Gemeinschaft sind.«
www.gustav-adolf-werk.de
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