Sanierte Glocke kehrt heim
Grauer Himmel und Regenwetter konnten am 2. Oktober die Freude in Golmsdorf (Kirchenkreis Jena) nicht trüben.
Von Traugott Keßler
Viele Einwohner des kleinen Dorfes am Eingang zum Gleistal waren zur Kirche gekommen, um die heimgekehrte große Glocke zu begrüßen und wie sie in den Glockenturm gezogen wird mitzuerleben. Nur Stunden vorher war die Glocke aus dem Glockenschweißwerk Lachenmeyer aus Nördlingen in Bayern zurückgekehrt, restauriert und mit neuer Glockenkrone versehen. Bei einer turnusmäßigen Überprüfung 2013 waren an der Bekrönung Risse festgestellt worden. Die Glocke durfte seither nicht mehr geläutet werden.
Der 2010 gegründete Kirchbauverein von Golmsdorf-Beutnitz, der schon viel zum Erhalt der Golmsdorfer Kirche St. Barbara bewegt hat, stellte umgehend die Weichen für die Reparatur der Glocke. Immerhin etwa 16 000 Euro waren aufzubringen. Fördermittel kamen vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege, aus dem Glockenfond der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und von einem Thüringer Energieunternehmen. Weitere Mittel wurden mit privaten Spenden und bei Benefizveranstaltungen gesammelt. So gelang die Reparatur der etwa 580 Kilogramm schweren Glocke, die 1557 von Eckhard Kucher aus Erfurt gegossen worden war, im 2. Weltkrieg 1943 abgeliefert werden musste und glücklicherweise 1950 vom Glockenfriedhof in Hamburg nach Golmsdorf zurückkehren konnte. Neben der noch etwas älteren kleineren Glocke von 1522 bilden sie das Golmsdorfer Geläut. Gemeinsam werden sie zu Weihnachten 2017 wieder erklingen. Bis dahin ist der Glockenstuhl zu ertüchtigen und beide Glocken mit neuen Jochen und Klöppeln auszurüsten.
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