Plädoyer für den Frieden
Käßmann: Kriege sind nicht zu legitimieren
Die Theologin Margot Käßmann hat im Magdeburger Dom ein Plädoyer für den Frieden gehalten. »Es gibt keine gerechten Kriege, es gibt nur einen gerechten Frieden«, sagte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ihr Vortrag bezog sich auch auf eine viel diskutierte Predigt von ihr aus dem Jahr 2010 mit dem Satz: »Nichts ist gut in Afghanistan.« Käßmann betonte: »Wir können Kriege nicht legitimieren.« Sie erhielt viel Applaus und Zustimmung von den mehr als 500 Zuhörern.
»Es gibt kein Recht auf Krieg«, betonte Käßmann. Angesichts von Waffenexporten und Konflikten rief sie dazu auf, wachsam zu bleiben. Der Krieg zerstöre Menschlichkeit auf allen Seiten. Sich für die Überwindung von Krieg einzusetzen, sei nicht naiv, sondern hoffnungsvoll. Auch wenn es Soldaten gebe, die Christen seien, halte sie eine Kriegsdienstverweigerung für das eindeutigere Zeichen von Christen. »Pazifismus ist eine legitime Haltung in unserer Zeit.« Es ist aus ihrer Sicht die traditionelle, christliche Haltung. Es könnte viel Friedensarbeit geleistet werden, wenn die Milliarden statt in die Rüstung in Friedensaktionen investiert würden, sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende. Doch dafür fehle offenbar die politische Fantasie. Sie erinnerte daran, dass in der DDR die Kirchen zu einer friedlichen Revolution beigetragen hätten.
Käßmann war weiterhin zu Gast in Halle, Erfurt und Leipzig. Sie hielt Bibelarbeiten, betete mit den Gläubigen und nahm an Podiumsgesprächen teil. (epd)
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