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Ein Fest im Grünen

Frisch geschöpft: Auch diesmal kommt das Taufwasser aus der Werra. 
2013 füllte es der damalige Meininger Stadtpfarrer Christoph Knoll in den Krug von Christiane Müller-Abt, eine der Taufhelferinnen des Festes. | Foto: Susann Winkel
  • Frisch geschöpft: Auch diesmal kommt das Taufwasser aus der Werra.
    2013 füllte es der damalige Meininger Stadtpfarrer Christoph Knoll in den Krug von Christiane Müller-Abt, eine der Taufhelferinnen des Festes.
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Zum Tauffest im Schlosspark lädt an diesem Sonntag der Kirchenkreis Meiningen zum zweiten Mal nach der Premiere 2013 ein.

Von Susann Winkel

Nicht getauft. Das gilt für Kinder in 900 Familien im Kirchenkreis Meiningen. Kinder, bei denen mindestens eines der beiden Elternteile Mitglied der evangelischen Kirche ist. Kinder, die dem »eigentlichen« Tauf-
alter, der Säuglings- und Kleinkindphase, bereits entwachsen sind.
»Nicht getauft« bedeute bei den meisten von ihnen »noch nicht getauft«, sagt Superintendentin Beate Marwede. Im ersten Lebensjahr war vielleicht zu viel Trubel, um ein Familienfest zu planen. Später mangelte es dann an einem geeigneten Anlass für eine Taufe. So einen Anlass braucht es aber, weiß Beate Marwede, sonst gerate die Taufe aus dem Blick. Ein Ereignis im Leben des Kindes oder im Leben der Familie kann ein Anlass sein – eine Hochzeit, die Schuleinführung, die eigene bevorstehende Konfirmation.
Anlass könnte aber auch eine seltene Gelegenheit sein, ein großes Tauffest zum Beispiel. So eines wurde bisher erst einmal im Kirchenkreis gefeiert, vor vier Jahren war das. Nun wird es wieder eines geben, an diesem letzten Augustsonntag, wieder im Meininger Schlosspark.
Damals, bei der Premiere im Juli 2013, wurden 39 Täuflinge mit frisch aus der Werra geschöpftem Wasser in die christliche Gemeinde und die Kirche aufgenommen – 36 Kinder, drei Erwachsene. Für das zweite Meininger Tauffest liegen mehr als vierzig Taufanmeldungen von Kindern und Jugendlichen aus Meiningen, den Kirchengemeinden des Kirchenkreises und der näheren Umgebung vor.
Einige dieser Kinder haben ältere Geschwister, die beim ersten Tauffest getauft wurden. Der einjährige Leo zum Beispiel. Sein Bruder Ole, mittlerweile fünf Jahre alt, wurde auch schon mit Werrawasser getauft. »Das Fest ist uns in besonders schöner Erinnerung geblieben«, erzählt seine Mutter Felicitas Müller. »Es war ein würdevoller Rahmen außerhalb der Kirche und es war toll, die Taufe mit vielen und fröhlichen Menschen zu feiern.« Für die Familie ihres Mannes, die nicht in der Kirche ist, sei es leichter gewesen, einen Gottesdienst im Freien zu feiern. Für Felicitas Müller selbst war die Nähe zu Gott hingegen in der Natur sogar noch größer als in einem Kirchgebäude. »Das passt einfach gut zu uns«, sagt sie.
Ob das große Tauffest im Freien auch zu ihrer Familie passt, das müssen Maria und Guido Götze erst herausfinden. Die beiden Meininger lassen ihre Söhne Aaron und Arthur taufen. Für den zweijährigen Aaron war die Taufe in diesem Jahr ohnehin angedacht. Dann lag Ende 2016 die Einladung vom Vorbereitungsteam um Beate Marwede in ihrem Briefkasten – eine von 900 an alle Familien mit ungetauften Kindern im Kirchenkreis – und die beiden beschlossen, auch den knapp einjährigen Arthur taufen zu lassen.
Die andere Form einer Tauffeier fanden die Götzes spannend. Während bei einer Taufe im Sonntagsgottesdienst nach ein paar Minuten alles vorüber ist, geht es hier einen ganzen Nachmittag lang nur um die Taufe und die Täuflinge, mit viel Musik obendrein. Zudem sei es praktisch, im Anschluss nicht in eine Gaststätte gehen zu müssen, sondern gemeinsam mit den anderen Tauffamilien im Schlosspark bei Kaffee und Kuchen beisammen zu bleiben. Für die Kinder sei so eine Feier unter freiem Himmel ohnehin viel schöner.
Weil bei vierzig Taufen auch einiges organisiert werden muss, kamen Ende Juni alle Tauffamilien schon einmal in Meiningen zu einem Informationsabend zusammen. Am vorigen Sonntag gab es dann in der Heilig-Kreuz-Kirche noch einmal einen Vorbereitungstag der Gemeindepädagogen für die zu taufenden Kinder im Schul- und Vorschulalter.
Auch für die Familien, die sich nicht für eine Teilnahme entschieden haben, war die Einladung zum Tauffest eine Ermutigung, ebenso eine Erinnerung an die Taufe. »Es war ein Effekt des letzten Tauffestes, dass es auch mehr Taufen in den Gemeinden vor Ort gab«, erinnert sich Beate Marwede. Ob nun draußen im Park oder drinnen in der Dorfkirche –
das Fest, das gefeiert wird, ist eines fürs Leben. Und das ist zugleich das Motto für diesen Taufsonntag.

Das Tauffest am Sonntag im Meininger Schlosspark ist öffentlich. Der Taufgottesdienst mit der Predigt von Regionalbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und mit Musik beginnt um 14 Uhr.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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