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»Damit sie selbst wie Christophorus werden«

Burkhard Schmitt vor dem charakteristischen Turm der Schule | Foto: Torsten Biel

Burkhard Schmitt leitet das christliche Gymnasium Droyßig mit einer besonderen Einstellung

Von Constanze Matthes

Einen besonderen Platz hat der Orden noch nicht erhalten. Das dunkelblaue Kästchen ist schnell bei der Hand, als Burkhard Schmitt wenige Tage nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in seinem Schulbüro über seinen Werdegang, seine Arbeit und die Besonderheiten des Christophorus-Gymnasiums Droyßig spricht. Eines weiß der Schulleiter genau. Nicht ihm allein gebührt diese Ehre: »Ich habe den Orden für die ganze Schulgemeinde entgegengenommen«, sagt der 63-Jährige, der für seine langjährigen Verdienste um die Hochbegabtenförderung und die Bildungslandschaft Sachsen-Anhalts geehrt wird.
1991 war es, als der damals 38-Jährige von Baden-Württemberg nach Sachsen-Anhalt gekommen war. Die Entscheidung, nur knapp zwei Jahre nach dem Mauerfall vom Süden des Landes in den Osten zu ziehen, fiel in den Sommerferien. »Das ist auch meiner unternehmungslustigen Frau zu verdanken«, erzählt der Vater von drei erwachsenen Kindern schmunzelnd. »Ich wollte in dieser auch spannenden Zeit etwas Neues beginnen.« Der gebürtige Mannheimer war als Lehrer und Kursstufenleiter an einer katholischen Schule in Sasbach tätig, hatte zuvor in Freiburg/Breisgau und in Heidelberg Germanistik, Politik, Mathematik, Geschichte und Wirtschaft studiert.
Träger der Einrichtung in Droyßig, sowohl des Gymnasiums als auch der vor vier Jahren gegründeten Gemeinschaftsschule, ist das CJD Sachsen-Anhalt im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands. Glaube und das christliche Werteverständnis begleiten den Schulalltag. Religion ist Pflichtfach, über 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen stammen aus einem christlich geprägten Umfeld und gehören einer katholischen, evangelischen oder freikirchlichen Gemeinde an. Gottesdienste und Montagsandacht sind feste Größen im Schulalltag. Ein spezielles Angebot für Schüler und Eltern stellt die religionsphilosophische Fahrt in den Sommerferien in die Dolomiten dar. Die Schule mit ihren derzeit 587 Schülern und 52 Lehrern und den dortigen Lernalltag verbindet Burkhard Schmitt mit einem speziellen Gedanken: »Wenn jeder machen darf, was er will, kann er zur Hochform auflaufen.« Die Schüler werden fachlich und charakterlich so unterstützt, dass sie leisten, was ihnen möglich ist und ein Stückchen mehr. Vor allem der Hochbegabten-Förderung sieht sich das traditionsreiche Haus verpflichtet. »Es können Welten liegen zwischen einer hohen Begabung und guten schulischen Leistungen«, meint Schmitt, der das Gymnasium auch als einen besonderen Ort, neue Bildungsmodelle und Ideen auszuprobieren, sieht. »Wir nehmen uns der Kinder an und tragen sie, wie es einst Christophorus getan hat, damit sie selbst wie Christophorus werden.« Die Liste an Förderangeboten reicht von bilingualem Wirtschaftsunterricht in der Oberstufe bis hin zur Teilnahme an Vorlesungen und Seminaren an der Universität in Halle.
Gemeinsam mit seiner Frau Dorothea, einer promovierten Allgemeinmedizinerin, lebt Schmitt nahe seiner Wirkungsstätte. Privat hat sich der Schulleiter der Musik verschrieben. Er spielte in der Jugend die Orgel. Auch Blockflöte, Klavier und Fagott beherrscht er. Außerdem führen ihn seine Wege zum katholischen Kirchenchor in Zeitz.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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