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Die Kirche ist kein Einfamilienhaus

Neuer Förderverein setzt sich für das Gotteshaus im Naumburger Ortsteil Eulau ein

Von Constanze Matthes

Alles fing mit einem kleinen Zettel im Briefkasten an. Er kündigte den kommenden Weihnachtsgottesdienst in der Dorfkirche Eulau an und machte zugleich auf den schlechten Zustand des Gotteshauses im Naumburger Ortsteil aufmerksam. Was als Folge mit einer kleinen Gruppe und ersten Arbeitseinsätzen im Herbst 2016 begann, ist heute ein Verein mit rund 40 Mitgliedern, der in den vergangenen Monaten mehrere Veranstaltungen aus der Taufe gehoben hat; Konzerte sowie die neue Tradition des St.-Nicolai-Trunks rund um den Gottesdienst. Zuletzt fand das Fest zu 300 Jahre Kirchweihe statt, gastierte der Freyburger Posaunenchor in der Adventszeit.
»Die Kirche gehört in dieses Dorf. Doch obwohl sie jeder sieht, nehmen sie nur wenige bewusst wahr«, sagt die Vereinsvorsitzende Michaela Reinicke-Hönnl, die eben jenen Zettel einst in ihrem Briefkasten fand.
Kultur für mehr Aufmerksamkeit ist das eine, das andere sind notwendige Mittel, um den historischen Bau zu bewahren. Eine große Aufgabe. Denn Feuchtigkeit macht dem Mauerwerk zu schaffen, Dach und Turm sind weitere Sorgenkinder. Mit Blick auf die Vereinsarbeit hofft die Vorsitzende indes auf mehr: Dass der Ort zusammenwächst. Sie weiß, dass für die Rettung und den Erhalt der Dorfkirche ein langer Atem notwendig ist. »Sie ist ja kein Einfamilienhaus«, sagt Michaela Reinicke-Hönnl. Doch die Bereitschaft, sich für die Kirche zu engagieren, ist vorhanden, mittlerweile sind auch Kontakte geknüpft worden zum Pfarrer, der Gemeinde und zum Kirchenkreis Naumburg-Zeitz sowie weiteren engagierten Gemeinden beziehungsweise Vereinen, die in den vergangenen Jahren Großes an ihrer Kirche geleistet haben, wie das nicht weit entfernte Markröhlitz oder Seena, ein Ortsteil der Stadt Eckartsberga. Auch eine gute Beziehung zur Stadt Naumburg ist wichtig: Denn sie ist Eigentümerin des Geländes, das sich rund um das Gotteshaus erstreckt.
Zur Vereinsarbeit zählen zudem Besuche in den Archiven, um mehr über das Gotteshaus zu erfahren. Denn viel ist nicht bekannt: Nur, dass ein Vorgängerbau schon vor der Reformation existiert hatte, jedoch abgebrannt war. Mit dem Ende des 17. Jahrhunderts begann der Neubau, 1717 erfolgte die Weihe. »Nach der Bodenreform sind Unterlagen verschwunden. Mitglieder helfen, diese Dokumente zu finden«, erzählt die Vereinsvorsitzende. In diesem Monat soll es deshalb nach Merseburg gehen. In diesem Jahr sind die nächsten Veranstaltungen geplant, hofft man
auf weitere Maßnahmen. »Selbst schon kleinere Aktionen können der Kirche helfen«, so Michaela Reinicke-Hönnl.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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