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Mehrgenerationenhof entsteht in Burtschütz
Unter einem Dach

Von Daniel Thieme

Auf einem großen Vierseithof, ein Stück hinter der Kirche, wimmelt es nur so von Handwerkern und Baufirmen. Hier, im Tröglitzer Ortsteil Burtschütz, entsteht ein Mehrgenerationenhof für Familien, Alleinstehende und Senioren. Die ersten Familien sind schon eingezogen, und wenn alles fertig ist, soll der Hof einmal 20 Wohnungen umfassen.
Auch Johannes Alex ist hier hergekommen. Er war bis zum Sommer Pfarrer im Bereich Schkölen-Osterfeld. Gemeinsam mit Gemeindepädagoge Meik Franke will er den Mehrgenerationenhof Burtschütz zu einem gemeinsamen Lebensort entwickeln. Ihren Glauben wollen die beiden aktiv in ihre Arbeit einbringen. Das Projekt ist als Erprobungsraum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland anerkannt. Das heißt, Johannes Alex und Meik Franke dürfen und sollen neue Wege kirchlicher Arbeit ausprobieren. »Es geht darum, wie Gottes Liebe für Menschen heute wieder erlebbar und spürbar wird. Wir werden nach Formen suchen, wie wir im Alltag miteinander unseren Glauben leben können, etwa mit Andachten, Gesang, neueren Gottesdienstformen oder anderem«, erklärt Johannes Alex.
Ein wichtiger Baustein der Arbeit ist das Zusammenleben auf dem Hof. Hier soll eine Hofgemeinschaft wachsen, in der nicht jeder für sich lebt, sondern in der man aneinander Anteil nimmt. Ganz normal im Alltag: der Plausch auf dem Hof, beim Einkauf helfen, die Kinder vom Nachbarn mal betreuen, zusammen essen, ein Hoffest feiern. Gemeinsam ist besser als einsam. Der Wunsch von Johannes Alex ist es, dass der Hof nicht eine »Insel der Seligen« wird, sondern in den Ort, die Kirchengemeinden und die Region ausstrahlt. Die Gemeinschaft möchte das Leben der Menschen rundherum ein wenig bereichern –
und denkt dabei etwa an Behördenhilfe oder Schuldnerberatung, Ferienangebote für Kinder, einen Weihnachtsmarkt, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Alex und Franke können sich aber auch den Aufbau einer Holzwerkstatt, ein Café mit einem Gesprächskreis oder einen Freiluftgottesdienst vorstellen. Viele Möglichkeiten wird das Gelände des Biohofes bieten, der zurzeit in direkter Nachbarschaft entsteht.
Schon länger wohnen Menschen auf dem Vierseithof. Vor kurzem sind drei Familien hergezogen, welche die Arbeit aktiv unterstützen werden. Ein Gebäude wird im Laufe des nächsten Jahres gebaut, und auch dafür werden dann Mieter gesucht, die die Idee des Mehrgenerationenhofes unterstützen und sich mit einbringen wollen.
Besonders die mittlere und ältere Generation haben Johannes Alex und Meik Franke im Blick, aber auch für ein bis zwei weitere Familien sei Platz. Im Laufe dieses Jahres wird noch mindestens eine kleine Wohnung zu vergeben sein, lässt Johannes Alex wissen.
Die zwei »Hof-Pioniere« sind selbst gespannt, wie sich das Leben auf dem Mehrgenerationenhof Burtschütz entwickelt. Sie lassen wissen, dass sie jetzt vor allem Gebet brauchen, damit sie die richtigen Wege und Dinge finden, die dran sind.

Autor:

Online-Redaktion

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