Weltpolitik
Leberecht Gottlieb (Teil 113)
113. Kapitel, in welchem Leberecht berichtet, wie vor langer Zeit das Alphabet zum Lebensretter eines Ochsen geworden ist. Außerdem erfahren wir von etlichen Überlegungen, welche die politische Situation im Sachsenland betreffen ...
Leberecht Gottlieb saß bei dem sonderbaren Kabbalisten Pinchas in dessen Gewächshaus und holte thematisch weit aus, um einige seiner Vorstellungen darüber darzulegen, wie man mit ganz einfachen Buchstabenmanipulationen Einfluss auf die Weltgeschichte nehmen könnte. Freilich - man musste sich auf diesem Felde gut auskennen. Das war Bedingung. Sonst wird das nichts. Die ganze Sache beruhe auf der bekannten Verbindung zwischen Erkenntnis auf der einen und Erkanntem auf der anderen Seite. Heute wisse eigentlich jedes Kind, dass die Beobachtung einer Sache diese Sache beim Beobachten beeinflusse - oft sogar bis zur Entstellung oder Entstehung ihres Gegentums.
„Gegentum” lachte Pinchas - das sei ein zutreffendes Wort. Denn, so erklärte er, es ginge nie nur um ein Gegenteil, sondern immer um das Ganze. Und das Ganze könne man nicht als Teil auffassen, sondern tatsächlich eher als Tum - wie mit dem Begriff Heiligtum zum Beispiel dieses sich ganz klar zeige. Tum, das sei eine gute Endung! Nicht Heit oder Keit! Tum sei eine viel bessere Endung. Denn nach der Endung folge ja wieder der Anfang. Und darauf käme es an. Eine Stille entstand im Raum, die der chinesische Seidenhändler dazu benutzte, die drei Teegläser neu zu füllen. Nach einer gewissen Zeit, während deren Verlauf die Teegläser den Dampf der in ihnen enthaltenen heißen Getränke zur Decke des Gewächshauses aufsteigen ließen, erinnerte Leberecht den Kabbalisten an die Werke eines gewissen Carl Spitteler, der sich nach einer erfolgten Erbschaft, welche ihm ermöglichte, hinfort als freier Literat tätig sein zu können, Felix Tandem genannt hatte, was soviel wie „endlich glücklich” bedeutete. Diese endlich glückliche Mensch also - er errang im Jahre 1909 sogar den Nobelpreis für Literatur - hatte über „die Herren von Heit und Keit” geschrieben und sich sehr abfällig über dieselben geäußert. Später griff Victor Klemperer in seinem Buche LTI (Lingua Tertii Imperi) diesen interessanten Denkfaden noch einmal auf und unterwarf die Sprache der Hitlerzeit einer scharfen Analyse.
Es seien die Herren Heit und Keit, schrieb Felix Tandem, wahre Idioten im schlechten Sinne der griechischen Vokabel gewesen. Worte wie Kriegstüchtigkeit und Klugheit stammten von ihren Hirnen ab. Keit und Heit eben. Und dass man Worte mit -heit und -keit zumeist für äußerst und sehr vernünftig hielt, sei nur der Beweis dafür, wie weit und tief die MENSCHHEIT inzwischen gesunken wäre.
„Aber nun zur Sache,” unterbrach Leberecht sich selbst und fuhr fort: „Wir leben in traurigen Zeiten. Die Weltlage hat sich, wie ich heute früh im Radiofunk” - er gebrauchte tatsächlich das sonderbare Wort Radiofunk - „im Radiofunk hörte, dass Donald Trump von den Demokraten dieser Tage an einen Krieg gefesselt werden soll, aus dem er nicht mehr herausfinden wird. Den Krieg mit den Russen meine ich - den wollen die Demokraten noch beginnen, indem sie erlauben, dass die Ukrainer mit den schwersten europäischen Waffen weit hinten im Kernland der Moskoviter prinzipiell tätig werden dürfen. Das ist ein starkes Stück.
Für uns erschwerend kommt hinzu, dass die drei Bundesländer Sachsen, Thüringen und Brandenburg keine funktionierenden starken Regierungen am Start haben. Alles sehr negativ! Zudem ist Israel in Kämpfe verwickelt, die alles bisher Dagewesene weit überfliegen. Und der Iran scheint am Ende seiner Existenz anzukommen. Noch dazu steht die ganze Welt am Beginn einer Völkerwanderung von Süd nach Nord. Die Kulturen bekämpfen einander auf erbitterte Weise - und dabei spielt - wie eh und je - das Geld eine wichtige Rolle. Wer nicht bezahlen kann, hatte schon immer verloren und wird auch jetzt so oder so verlieren. Müsste man nicht dafür Sorge tragen, dass die richtigen oder die falschen Leute kein Geld mehr hätten, bzw. dasjenige, was man für Geld halte, keinen Wert mehr besitzt? Das ist die eigentlich Aufgabe. Und da können uns die Buchstaben und Zahlen wohl helfen!” So rief Leberecht und wies mit dem Zeigefinger in die Höhe.
Er legte sich ins Zeug und dozierte, wie Geld nichts anderes sei als in Zahl und Wort gespeicherte Schuld. Leberecht war im Begriff, sich in Rage zu reden, denn er hatte eines seiner geheimen Lieblingsgedanken gestreift: Den Universalzusammenhang und die wechselseitige Ineinanderkonvertierbarkeit von Ort, Zeit und thematischem Inhalt. Und diese aneinander geschehende Verwandlung der drei Größen Ort, Zeit und Thema geschähe mit Hilfe der Zahlen. Die Zahlen seien Umkehrpunkte von Sinn und Unsinn. Und durch geschickte Zusammenstellung von einigen dieser ersten Schöpfungstaten Gottes - der Zahlen als Buchstaben in verschwiegenen Worten - war schon viel Wunderbares und Schreckenerregendes geschehen.
Pichas schien Bescheid zu wissen und senkte den Kopf. Er murmelte, wobei seine Stimme fast unhörbar wurde: „Meint ihr diese Sache in Lemberg, wo Rabbi David Kahane erzählt, dass die zwei Zadikim der Jakob Glanzer Schul im Keller der Synagoge an einem sechseckigen Tischchen ein paar mit Glyphen bedruckte Kärtchen solange herumgeschoben haben, bis ein bisher noch niemals ausgesprochenes Wort entstanden war, welches die beiden auch nicht aussprachen, sondern mit dem Zeigefinger vor den Lippen mit starkem Willen solange verschwiegen, bis der Sabbat verstrichen war. Und danach musste sich zwangsläufig dieses mit dem unausgesprochenen Wort Gemeinte als historische Wirklichkeit und Weltgeschichte ereignen? In Folge dessen verlief die Schlacht am Kursker Bogen Juli 1943 so, wie sie eben lief, ging letztlich also für die Deutschen verloren. Die Rumänen traten ein Jahr später am 23.8.1944 aus dem Pakt mit den deutschen Eroberern aus, die Konferenz in Jalta fand im Februar 1945 statt, - die Bombe gelangte nicht in die Hände der Wunderwaffenwünscher. Und der Krieg war aus - mit allen heute noch wirkenden bekannten Folgen. Meint ihr das?”
Leberecht nickte und sagte nur das bedeutsame Wort: „Genau!” Stille trat ein. Dann fuhr der emeritierte Sachsenpastor fort: „Wisst ihr, dass der Synagogendiener am Morgen des Sonntags im Kamin zwar die Asche der hin und her geschobenen Zahlen-Kärtchen fand! Aber noch etwas fand er auch. Denn auf der Oberfläche des magischen Altartischchens waren Buchstaben zu ahnen. Warum? Der Rabbi schrieb seine Buchstaben mit einem sehr harten Blei und die Schriftzeichen hatten sich durch das Papier in das weiche Holz des Tischchens abgedrückt. Der Synagogendiener rieb sie mit Kohlepapier ab - und ließ sie in seinem Gebetbuch verschwinden. Aber er betete das entstandene Wort jeden Morgen und Abend leise vor sich hin. Das war der Fehler. Deshalb ging der Krieg erst so quälend langsam zu Ende. Diese Zeichen hätten verschwiegen werden müssen. Und nur in Gedanken sollten sie aufgeführt werden - ähnlich dem Tanz in einem Ballett. Wenn man sie aber aussprach, dann hatten sie sich - auch schon durch ein geringstes Lispeln und Flüstern - bereits ereignet. Wissen, wagen, wollen - schweigen. Das sind die vier Gebote für jeden Kabbalisten, der Einfluss nehmen will auf die Schicksale der Welt. Ausplappern müssen es nur die Begeisterten, denn sie wollen berühmt und bekannt werden.”
Der Chinese schüttelte den Kopf und meinte nachdenklich: „Wer glaubt heute solchen Verschwörungszusammenhängen?” Dann verbesserte er sich und meinte ergänzend: „Bitte verstehe man mich recht. Verschwörungstheorie ist im Deutschen ein hauptsächlich negativ konnotiertes Wort. Wir Konfuzianer wissen, dass diejenigen, die sich für irgendetwas verschwören, ihr Werk selber nach außen hin lächerlich machen und sagen, es sei nur eine Verschwörung. Sie betrügen mit der Wahrheit, indem sie dieselbe vorher lächerlich gemacht haben. Ich glaube, solches nennt man bei den angelsächsischen Gelehrten des Abendlandes: Prebunking?”
Leberecht: „Glauben? Nein, wir glauben nicht daran. Wir wissen, dass es so gewesen sein muss. Meine eigenen Versuche mit Zahlen und Zeichen jedenfalls stimmen im Kleinen damit überein, wie es im Großen sich hier und da tatsächlich zeigt. Auch Eure Züchtungen, verehrter Herr Pinchas, hier in diesem Gewächshaus” - und er wies in die Runde, wo Rosenstöcke standen, die voller saftiger Maulbeerbeeren hingen - „weisen jeden, der Augen und Hirn im Kopf hat, genau auf Ähnliches!”
Pinchas: „Ich hatte euch vor ein paar Tagen gewarnt, dass ihr die Kunst der kabbalistischen Beschwörung des Weltgeschehens auf die Verhältnisse im sächsischen Parlament anwendet. Und es scheint, dass ihr bisher meinem Rat gefolgt seid?”
Leberecht darauf: „Bin ich. Der Fall liegt in Sachsen längst klar vor aller Augen. Deshalb muss man nicht mehr handeln: Kretzschmer von der ehemaligen christlichen Zentrumspartei soll nun mit den Roten zusammen in der Minderheit regieren und von Zeit zu Zeit sich die Stimmen hier oder da bei den anderen Parteien zusammen kratzen. Da wird er dann, wenn er vernünftige Gesetzesvorlagen und Entscheidungen auf den Tisch bringt - wovon ich überzeugt bin -, natürlich auch von der Alternativpartei, wie sie sich nennt, Stimmen bekommen. Aber das wird dem Ministerpräsidenten der ehemals Konservativen dann als unerlaubter Einriss der Brandmauer, die zwischen ihm und den Herausforderern errichtet wurde, angerechnet werden. Und die blauglimmenden Schwefelbrüder werden auf diese Weise immer mehr Pluspunkte bei den vernünftigen Sachsenwählern erlangen. Dann - irgendwann, haben sie die absolute Mehrheit. Das muss man nicht mit magischen Operationen beeinflussen. Da reicht ein einfaches Vaterunser - und ein paar Jahre Geduld."
Pinchas nickte. Und Leberecht fuhr fort: „Aber was machen wir mit der Ukraine und Russland, welche beide von starken arimanischen Kräften geschickt in den großen Krieg gelenkt worden sind und nunmehr auch ganz Europa und die Welt in den Malström ihres Verhängnisse hinein zu zerren drohen?”
Pinchas gab zu bedenken, dass er mit Leberecht samt dem Chinesen nicht ansatzweise vergleichbar sei mit den drei ehemaligen Chassidim aus Lemberg, die ihr ganzes Leben von Jugend auf bis zum Greisenalter hin nichts anderes getan hatten, als durch Brillengläser so dick wie Aschenbecher auf die Charaktere der Heilgen Thora zu schauen - immer und immer wieder, rückwärts und vorwärts senkrecht und waagerecht, Tag und Nacht, wie es der erste Psalm es empfiehlt. Im Traum und im Wachen. Um aber mit Zeichen und Symbolen auf die Weltgeschichte positiv Einfluss zu nehmen, dafür sei schon mehr erforderlich als ein bisschen Goldfolie und Gewächshausspielerei.
Leberecht nickte und meinte alsbald: „Ich will euch eine Geschichte erzählen, die ich selber erlebt habe. Daran sollt ihr merken, dass aber doch vieles möglich ist, von dem wir glaubten, dass es eigentlich völlig unmöglich sei.” Pinchas setzte sich in seinem Korbstuhl zurecht, der Chinese füllte erneut die Trinkgefäße mit duftendem Tee und Leberecht erzählte seinen beiden Zuhörern Folgendes:
„Es mag in der Zeit um 1993 gewesen sein. Ich war damals Pfarrherr nur allein von dem Orte Prätzschwitz. Mumplitz und Plötnitz gehörten noch nicht mit dazu, dort taten Molterich und Grauweiß Dienst, zwei Amtsbrüder, die der Herr Ende des Jahrtausends zu sich gerufen hat. Es herrschten noch sehr stabile Verhältnisse. Konfirmanden kamen regelmäßig zum Unterricht, lernten die Verse der Heiligen Schrift Alten nebst Neuen Testaments, der wichtigsten Synodenbeschlüsse samt Bekenntnisschriften und - wie es bei mir auch immer üblich gewesen - die Grundzüge der semitischen Schriftzeichen mit ihren Bedeutungen. Die Leute ließen sich gern und mit viel Feier und Frikassee trauen, wir Geistlichen wurden zu den oppulentesten Mittagessen eingeladen und man brachte seine Kindlein noch brav zur Taufe, ehe deren vierter Lebensmonat grad begonnen hatte. Die Kollekten flossen reichlich und man musste nicht Sorge dafür tragen, dass am Sonntag die Kirche etwa leer bliebe, die Blumen auf dem Altar des Herrn verwelkt wären oder garstige Spinnweben sich in den Ecken des Gotteshauses auszubreiten begonnen hätten.
In diesem Orte nun - Prätzschwitz genannt - lebte eine arme Bauernfamilie, die neben ihrem Gemüseanbau auf dem Erbhof einen Ochsen mästete. Alle zwei Jahre kam dann für den Ochsen der bittere Tag, an dem ein großer weißer Lastkraftwagen vor dem Tor hielt, dahinein der Arme geführt ward, um auf Nimmerwiedersehen in einem fernen Schlachthause zu verschwinden und als Wurst und Schinken wieder heim in den Räucherkamin zu gelangen. Ein neuer Ochse kam dann in den Stall, den ein ähnliches Schicksal erwartete. Die Familie hieß Siebert - ich weiß es noch genau.
Die Töchter des Bauern und seiner lieben Ehefrau besuchten den Konfirmandenunterricht. Sie waren tief fühlende Wesen und schauten mit träumerischen Augen in die Bibel, welche in der Familie das große Geschichtenbuch genannt wurde. Eines Tages war es um den Begriff der Träne - im Hebräischen Dimah (דמעה) - gegangen. Es war um die Zeit des Totenfestes, gerade wie jetzt im November. Wir nahmen also das hebräische Wort für Träne Dimah von vorn bis hinten durch - und die kleine Konfirmandin aus der Familie mit dem Ochsen sagte, dass dieses Wort für Träne eigentlich aus zwei Worten bestünde. Aus DaM, was soviel wie Gleichnis und Blut bedeute und aus MaH, was eine Frage sei - nämlich die Frage „was?” Und als Verbum käme noch דמה dazu - das bedeutet „ähnlich sein.” Die Träne also דמעה sei dem Blut ähnlich und sie sei etwas, was aus den Augen hervorgeworfen wird, denn מעה als Schluss des Wortes Träne (דמעה) bedeute zerfallen oder zufallen. Und der Buchstabe Ayin (ע), wenn man ihn aus dem Wort zerfallen (מעה) herauslöse, hieße für sich allein stehend "Auge", denn das ע ist das Auge. Und die nun noch verbleibenden Buchstaben מה wären die Frage „was?”
Und als sie das gesagt hatte, fing sie bitterlich an zu weinen. Ich fragte das Kind nach dem Unterricht, warum sie weine, und sie sagte, dass Braunäuglein morgen von dem weißen Schlachthofauto abgeholt werden sollte. Die zwei Jahre waren wieder um ... Das Mädchen aber hatte diesen kleinen Ochsen ganz besonders in sein kindliches Herz geschlossen und trauerte sehr. Die anderen Kinder waren inzwischen alle gegangen und ich blieb mit dem heulenden Kinde noch ein wenig länger in dem alten Betsaal, allwo die wöchentliche Unterweisungsstunde stattfand. Und wir zeichneten die Buchstaben Daleth, Mem, Ayin und He hin und her mit weißer Kreise auf die dunkelgrüne Tafel. So ergaben sich die bekannten vierundzwanzig Kombinationen, die immer dann entstehen müssen, wenn man vier unterschiedliche Ziffern miteinander variiert!”
Nun sprach Leberecht lange zu jeder einzelnen Buchstabenkombinationen, welche fast alle ein Wort mit einer zugeordneten Bedeutung ergaben. Dem getreuen Leser ersparen wir die Mühe, sich eine jede dieser Kombinationen gedanklich widmen zu müssen ... Eine der besonders schönen Kombinationen jedoch sei doch vorgezeigt: Sie lautet ה מדע. Was man folgendermaßen ausspricht: Ha Modeh, ha Maduh oder ha Mada. Die Silbe 'Ha' ist nämlich der Artikel und dann folgen entweder das Partizip aktiv, das Partizip passiv oder das substantivierte Verbum: Der Verstehende, der Verstandene und die Kenntnis bzw. das Verständnis. Das Mädchen vom Ochsenhof schrieb sich diese vier Buchstaben und das Wort für Träne auf einen Zettel, steckte denselben ein und trat den Nachhauseweg an.
In der nächsten Konfirmandenstunde kam sie fröhlich daher und erzählte uns allen, was am Tag nach unserer kabbalistischen Aktion geschehen war. Das fatale Auto war vorgefahren und der Ochse sollte nun auf einer kleinen Aluminium-Gangway in seinen Todeskarren einlaufen. Wie er aber aus dem dunklen und warmen Stall in das trübe und kalte Novemberwetter trat und seiner Besitzer samt der kleinen Tabea, denn das war der Vorname des kleinen Konfirmandenmädchens, ansichtig wurde, hielt er den Lauf an und seinen Augen entströmten Tränen. Ja - der Ochse hatte geweint, so wie ein Menschenkind weint. Wahrhaftig! Alle hielten den Atem an - und weinten ebenso, wie das Tier. Was daraufhin geschah? Der Bauer, ein gläubiger Mann, dessen Großvater noch im Gemeindekirchenrat vor Zeiten gesessen, beschloss, den Ochsen Ochsen sein zu lassen. Vielleicht zieht er in Prätzschwitz heute noch den Wagen? Na - zumindest hat er uns eine Geschichte hinterlassen, die es in sich hat. Mit den Tränen und den Buchstaben und der Kenntnis. Ein Wissender und ein Gewusster, ein Verständiger, den man verstanden hat!” Und Leberecht beschloss, seine Geschichte mit den Worten eines bekannten Gedichts Eichendorff enden zu lassen:
„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“
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