Anzeige

Sprengel Erfurt - Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Heisenberg doziert
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (37)

Ein Kapitel, in welchem Werner Heisenberg Leberecht Gottlieb verrät, wie man aus der Hölle in die Helle gelangen könne. Wir nehmen einmal an, dass alles dann wohl doch gar nicht so schlimm gewesen sein könne. Denn Leberecht hatte - Gott sei es gedankt - den Physiker Werner Heisenberg dort drunten in der wirklichen Hölle antreffen dürfen. Mitten im Unheil hatte eine gute Macht - keiner weiß bisher, was oder wer das sein könnte - ein Einsehen gehabt und dem Pfarrer i.R. eines seiner Hauptidole...

  • Sonneberg
  • 27.01.24

vom Upload Leberecht Gottliebs
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (36)

Manchmal erschwert die Fülle der Ereignisse deren Bericht. Nicht überall ist das der Fall, hier aber schon. Indem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durch paradoxe Singularitäten überkreuzen, wie der Leser sicherlich kopfschüttelnd bemerkt haben wird, sind die Erinnerungen Leberecht Gottliebs zwar recht leicht darzustellen, schwieriger aber zu verstehen. Wo ist der Faden, fragt man sich. Was will der Autor eigentlich erzählen? Und wer in Gottes Namen - ist eigentlich der Autor? Gibt es...

  • Sonneberg
  • 26.01.24

Heisenberg kommt mit ins Spiel ...
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (35)

Hallo, Leute - nun kommt ein Kapitel, vor welchem wir vielleicht nicht ohne Schaudern zurückfahren, denn uns wird darin offenbart, an welchem Orte sich Leberecht Gottlieb augenblicklich tatsächlich aufhält. Ihr müsst jetzt ganz stark sein ...
 Am Ort unbestimmter Qualen angekommen, fand Leberecht Gottlieb erst nach acht Tagen genügend Kraft, seine Augen aufzuheben. Und als er sie öffnete, sah er Kurt Globnich in Abrahams Schoß sitzen. Seliger Anblick - beide in größter Zufriedenheit -...

  • Sonneberg
  • 25.01.24
  • 1
Premium
Spitzwegs Gemälde "Sennerin und Mönch" wird ab September im Kunsthaus Apolda zu sehen sein. | Foto: Museum Georg Schäfer Schweinfurt

Ausstellungen
Spitzweg, Müntzer und ein heiliger Kaiser

Der vor 1000 Jahren gestorbene Kaiser Heinrich II. wird 2024 mit mehreren Ausstellungen geehrt. Mit einer Landesausstellung an mehreren Schauplätzen wird an den Bauernkrieg und Thomas Müntzer erinnert. Die Klassik Stiftung Weimar beantwortet erstmals die Frage, wie es Direktor Walter Gropius und die Bauhäusler mit dem Nationalsozialismus hielten. Und das Kunsthaus Apolda Avantgarde geht der Frage nach, was Carl Spitzweg von Liebe und Heirat hielt. Für spannende Ausstellungen in diesem Jahr ist...

  • Apolda-Buttstädt
  • 25.01.24

der Bauwagen
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (34)

„Oh - ein Weihnachtsmarkt, ihr Leute.
 Steht und seht - die bunten Buden.“Die Begleiter des ehemals irdischen Statsbürgerkundelehrers aus dem sächsischen Pottsitz belehren Globnich dahingehend, dass es sich bei diesem Markte nicht um einen Weihnachtsmarkt, sondern um einen Adventsmarkt handle. Weihnachten sei Weihnachten - und Advent Advent. Eigentlich. Globnich, welcher metrisch korrekt eben gerufen hatte:  „Oh - ein Weihnachtsmarkt, ihr Leute. Steht und seht - die bunten Buden“ antwortet...

  • Sonneberg
  • 25.01.24

Raum-Zeit-Probleme
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (33)

Es hatte sich allerhand getan auf dem alten Erdenball. Nachdem etwa seit dem Jahrtausendwechsel riesige Migrantenströme die nur noch notdürftig funktionierenden Gemeinwesen bisher gut regierter Staaten fast zum Zusammenbruch gebracht, auch besonders infolgedessen verschiedene Pandemien die Weltbevölkerung, welche inzwischen auf neun Milliarden angewachsen war, um ein Drittel dezimiert hatte, das Bargeld durch irgendwelche elektronischen Tausch-Währungen ersetzt worden war und permanente...

  • Sonneberg
  • 24.01.24

... jetzt wird es ernst!
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (32)

Leicht ist's und wiederum doch auch nicht zu leicht, alle jene Personen aufzuzählen, welche in der irdischen Zeit des Leberecht Gottlieb eine Rolle gespielt hatten, ehe er selber an den rätselhaften Ort gekommen, wohin wir alle einmal geraten werden, wenn uns die Parze die Schere klirren lässt und dem bisher gesponnenen Zeitfaden seine endgültige Länge zumisst. Im Falle unseres Helden wären da zuerst einmal jene fünfhundert Zeugen, denen Leberecht im Laufe seines Dienstlebens christliche...

  • Sonneberg
  • 23.01.24

Martinas ...
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (31)

Martina war heute sechzig Jahre alt geworden. Als sie sich am Abend ihres „Ehrentages“ (genauso stand es wortwörtlich und in rührender Kinderschrift auf der hübschen Glückwunschkarte zu lesen, die ihr Sandra als ehemalige Brigadeleiterin im Namen des alten Erzieherinnenkollektivs zugesandt hatte – also, als sie sich am Abend des Geburtstages in ihre Kissen kuschelte (oder, wie man früher gesagt hätte, zu Bette gegangen war), griff eine sofortige Ohnmacht nach ihr. In diesem Zustande mehrere...

  • Sonneberg
  • 23.01.24

der schnelle Brüter
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (30)

Leberecht Gottlieb, der für Kurt Globnich - oder besser gesagt gegen Globnich - einen Strafroman zu schreiben gedenkt, musste mit diesem Vorhaben einige Wochen pausieren. Eine unangenehme Angelegenheit war dazwischen gekommen, hatte alle Konzepte durcheinander gewirbelt, dem Autor viel Zeit geraubt und Nerven gekostet. Was war geschehen? Man war verklagt worden ... Die Kirchengemeinde St. Eustachius im sächsischen Plötnitz, für die der Pfarrer Gottlieb mit verantwortlich war, hatte mit einem...

  • Sonneberg
  • 22.01.24

Exkurs - das Herzhäuschen
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (29)

Globnich durchmaß also die Lethe. Nach seiner Fahrt durch den bekannten Unterweltfluss des Vergessens hatte der ehemalige Statsbürgerkunbdelehrer nur noch andeutungsweise Erinnerung an sein irdisches Vorleben. Aber immerhin - ihm stieg tatsächlich die Frage auf, was wohl Leberecht Gottlieb gerade anstellen mochte? Der impertinente Knabe von ehedem müsste jetzt etwa vierundfünfzig Jahre zählen - wie mein Friedrich - denkt Kurt Globnich. Es packt ihn die Wehmut, als ihm sein Sohn Friedrich...

  • Sonneberg
  • 21.01.24
Arnold Böcklin - die Todteninsel ...

in der Helle
Neues von Leberecht Gottlieb (28)

Leberecht arbeitet emsig an der Ausschmückung der Hadesfahrt seines ehemaligen Staatsbürgerkundelehrers Kurt Globnich. Die Arbeit geht ihm rasch von der Hand. Folgende Begebenheit findet über die Finger des Geistlichen und die Tasten seines Notebooks ihren Weg in die lesbare Wirklichkeit ... Plötzlich also fühlt Globnich sich am linken Fuß festgehalten. Jemand zieht ihn aus den Turbulenzen heraus und stellt ihn auf festen Grund. Und – es ist nicht nur eine Person, von der er aus den Aerosolen...

  • Sonneberg
  • 20.01.24

in der Unglaublichkeit
Altes und Neues von Leberecht Gottllieb (27)

Wie schon öfter angedeutet, Leberecht hegte also die feste Absicht, seinen Lehrer Kurt vom Himmelstor noch einmal fort zu schicken. Ihn auf einen interessanten Weg in die Hölle oder Helle zu zwingen, darauf kam es jetzt an. Leberecht gedenkt, dieses Vorhaben dergestalt umzusetzen, dass er uns als seinen Lesern den langen Irrweg Globnichs genauestens beschreiben und Detail für Detail auseinandersetzen wird. Denn Kurt Globnich - da sei hier noch einmal ausdrücklich vermerkt - ist keine...

  • Sonneberg
  • 20.01.24
  • 1

die Waffen Wilhelm Weischedels
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (26)

Nun kommen Erinnerungen an die Reihe, welche uns Kurt Globnich und Leberecht Gottlieb im Wettstreit über den Besitz der sogenannten Wahrheit zeigen. Leberecht Gottlieb, geboren am 23. Mai 1957, ging vier Jahre lang durch den Unterricht Kurt Globnichs. Staatsbürgerkunde und Musik. Globnich war einen Tag früher als Leberecht geboren worden, an jenem Tage also, welcher bis auf den heutigen Tag Wagnern, jenem Musikanten gehört, welcher in Bayreuth sein zu Hause gefunden hatte, ehe er siebzigjährig...

  • Sonneberg
  • 18.01.24

aus der alten DDR
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (25)

Leberecht Gottlieb vollzog an seinem Kontrahenten Kurt Globnich genüsslich und vollständig Rache. Er ließ den Mann nämlich unschlüssig draußen vor der Himmelstür stehen; das finale Portal sollte in barscher Weise für den Staatsbürgerkundelehrer verschlossen bleiben. Ein Schild mit dem Worte „Willkommen Kurt!“ lag am Boden im Wolkendreck, wenn es denn so etwas wie Wolkendreck überhaupt gab. Hier würde Leberecht noch einmal abändern müssen. Wolkenstaub? Besser macht sich Wolkenasche. Wolkenasche...

  • Sonneberg
  • 18.01.24
2 Bilder

die große Feier
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (24)

Der Nekrologe Dieter Prätzschke war bereits eine ganze halbe Stunde vor Beginn der Verabschiedung von Globnich am Platz. Er setzte sich in eine Bank des Quergestühls, wo früher immer der Pfarrer Martin Gottlieb gesessen und platzierte seine CDs, das Vortragebuch und diverse Zettelchen auf die rote Sitzauflage. Dann schaute er sich in der Kirche um. Die Urne Kurt Globnichs stand bereits am rechten Platz. Allerlei Deko-Kram war um sie herum angehäuft worden. Prätzschke, der genauso wie Leberecht...

  • Sonneberg
  • 17.01.24

zweites Zwischenstück
Altes und Neues von Globnich (23)

Globnichs Reise an den Ort letztendlich immer währender Verzückung sollte also noch einige abenteuerliche Umwege nehmen. Und deshalb wurde der ehemalige Staatsbürgerkundelehrer  eben nicht beim Gesang der schönen Frederique in den Schoß Vater Abrahams getragen, sondern musste erst einmal hinab in den Abgrund fahren. So, wir alle. Und so, wie es sogar Christus nicht erspart geblieben sein soll: Niedergefahren zur Hölle.  Genau diesen Aufenthalt galt es jetzt zu beschreiben. Leberecht hatte...

  • Sonneberg
  • 16.01.24

die Stelle
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (22)

Es bedarf keiner großen Erklärungen und Hinführung - der Leser wird es längst selber bemerkt haben; Kurt Globnich war der Staatbürgerkundelehrer auch Leberecht Gottliebs. Vier Jahre lang. Von 1973 bis 1976. Jetzt schrieben wir bereits das Jahr 1989. Alles hat seine Zeit - und jedes Ding unter dem Himmel Datum, Gelegenheit und Stunde. Leberecht beispielsweise war am 23.Mai des vierzigjährigen DDR-Jubiläumsjahres zweiunddreißig und Kurt Globnich einen Tag später achtundfünfzig Jahre alt geworden...

  • Sonneberg
  • 16.01.24

vom Tode Kurt Globnichs
Altes und Neues von Leberecht (21)

… ach - wir sind viel zu schnell nach vorn geeilt mit dem Bericht aller Ereignisse. Und haben dabei fast vergessen, vom Tode Kurt Globnichs zu  berichten. Das soll nun, damit der Leser nicht in Verwirrung gerät, mit pünktlicher Verspätung nachgeholt werden... Also - in den nächsten Kapiteln erfahren wir nun, wie Leberecht Gottlieb damit beginnen wollte, über seinen alten Lehrer Kurt Globnich etwas aufzuschreiben. Was heißt etwas? Alles!  Der Leser muss jetzt sehr stark sein. Denn er wird Dinge...

  • Sonneberg
  • 15.01.24

erstes Zwischenstück
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (20)

Der Morgen graute. Leberecht hatte zu schreiben inne gehalten. Kindheitserinnerungen kamen ihm immer wieder in die Quere. Sie waren da. Überall waren sie und lugten täglich aus den Falten des Tages - noch mehr aus denen der Nacht hervor. Auch mit ihnen galt es Frieden zu schließen. Je älter wir werden, um so mehr müssen wir Frieden schließen mit allem Gewesenen. Und solch Friedensschluss  gelingt manchmal tatsächlich. Am meisten durch freundliche Erinnerung - und darauf folgendes Vergessen....

  • Sonneberg
  • 15.01.24

Beginn des Berichts über den Feind Leberechts
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (19)

Wir hatten bereits davon gesprochen, wie hilfreich es sei, auf die Freunde des Mannes zu schauen, den man beurteilen will. Genauso nützlich ist es aber auch, seine Feinde unter die Lupe zu nehmen. Das soll an dieser Stelle jetzt geschehen. Zu den Feinden von Leberecht Gottlieb gehörte zweifellos ein gewisser Kurt Globnich. Kurt Globnich war fünfzehn Jahre alt, als er - aus der Heimat vertrieben - im sächsischen Pottsitz eintraf. Zusammen mit Vater, Mutter und zwei Schwestern. Katholiken aus dem...

  • Sonneberg
  • 14.01.24
Foto: Paul-Philipp Braun
11 Bilder

Kunsthaus Apolda Avantgarde
Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst

Zum 30-jährigen Bestehen macht sich der Kunstverein Apolda Avantgarde ein besonderes Geschenk. Die Rembrandt-Ausstellung wird weit über die Grenzen des Weimarer Landes Kunstinteressierte nach Apolda locken. Besonderes Augenmerk wird in der Ausstellung der Gegenüberstellung unterschiedlicher Variationen desselben biblischen Themas gewidmet. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich über kunsthistorische und technische Fragen hinaus mit den Bildinhalten zu befassen und damit in Rembrandts Gedankenwelt...

  • Apolda-Buttstädt
  • 13.01.24
  • 1

Reliquien
aus echtem Papier

„Der als Täufer bekannte Johannes war ins Gefängnis geworfen worden. Dort ging es ihm den Umständen entsprechend. Er hatte, ähnlich wie schon damals Joseph beim Pharao, eine Sonderstellung einnehmen können. Weisheit, Erzählgabe und ein Respekt gebietendes Äußeres - wenn Ihr wisst, was ich meine. Der König Herodes mochte den Mann eigentlich und hatte noch viel mit ihm vor. Er wollte nämlich Johannes als Undercover aufbauen, und ihn als Kopf einer Art spätantiker Mossad-Geheimpolizei für...

  • Sonneberg
  • 15.12.23
  • 1
"Halte, was du hast ..." Detail der Wandinschrift Kirche St.Marien Kremnitz im Kirchenkreis Wittenberg

Offenbarung 3,11
Halte, was du hast

Als man im Jahr 2005 für den Kirchenkreis Wittenberg ein kleines Büchlein herausgab, ward vorher auch die Kirche in Kremnitz besucht. Kremnitz ist ein Dörfchen in der Nähe der Stadt Jessen. Das Gotteshaus war verschlossen, aber eine jener netten alten Damen, ohne die die Kirche in Mitteldeutschland schon längst untergegangen wäre, gab den Schlüssel heraus und so konnte man eintreten. Die Aufgabe war, angesichts der eben vollzogenen Fusion der Kirchenkreise Jessen und Bitterfeld mit dem...

  • Sonneberg
  • 10.12.23
  • 1
  • 1
Premium
Ökumenischer Klassiker: "Macht hoch die Tür" fand ab dem 19. Jahrhundert Eingang in zahlreiche Gesangbücher. Dem Psalmtext liegt die Tor-Liturgie im alten Israel zugrunde, nach der sich die Juden den Einzug Gottes in den Jerusalemer Tempel wie den Triumphzug eines Feldherrn vorstellten. | Foto: Foto: epd-bild/Heike Lyding

«Macht hoch die Tür»
Im Dreiertakt zum Jahresende

Für viele Menschen ist es das schönste Adventslied, der Wunsch nach Frieden und Erlösung spricht etlichen aus dem Herzen. Vor 400 Jahren schrieb ein Pfarrer aus Königsberg das Lied zur Einweihung seiner Kirche. Von Alexander Lang Georg Weissel (1590–1635) ahnte vor 400 Jahren nicht, dass er eines der beliebtesten Adventslieder schaffen sollte: Am zweiten Advent 1623 wurde im ostpreußischen Königsberg die neu gebaute Altroßgärter Kirche eingeweiht. Und der 33 Jahre alte lutherische Pfarrer und...

  • Weimar
  • 09.12.23

Beiträge zu Feuilleton aus

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.