Naftali Fürst über den Holocaust
Der Zeuge

Etwa 150 Menschen füllten am heutigen Abend die Notenbank in Weimar, um der Einladung der Achava-Festspiele und dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus zu folgen.
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Weimar (red) - Unter dem Titel "Hört die Zeugen" wurde im Rahmen der Achava Festspiele Thüringen eine Gesprächsrunde mit Naftali Fürst in der Weimarer Notenbank eingeladen. Naftali Fürst wurde 1932 in Bratislava (Slowakei) geboren. Als Juden wurden er und seine Familie verhaftet und in verschiedene Arbeits- und Konzentrationslager bis nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Naftali Fürst musste als 12-jähriger mit seinem Bruder 1945 auf den »Todesmarsch« nach Buchenwald. Wie durch ein Wunder überlebten seine Eltern und sein Bruder den Holocaust und emigrierten nach Israel. Dort arbeitete Naftali Fürst dann als Fotograf, Fahrlehrer und Werksleiter.
Erst 50 Jahre nach dem Krieg konnte er seine Geschichte erzählen, nachdem er mit Bruder und Tochter eine Reise nach Bratislava antrat. Seitdem führen ihn seine Vortragsreisen in alle Herren Länder. Er ist Vorsitzender des Beirates ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald und kehrt regelmäßig dorthin zurück, um auch in Thüringen Zeugengespräche zu führen.

2008 wurde sein Buch »Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens. Eine Familie überlebt den Holocaust« auf Deutsch veröffentlicht.

Etwa 150 Menschen füllten am heutigen Abend die Notenbank in Weimar, um der Einladung der Achava-Festspiele und dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus zu folgen.
Zwischen Hauptbahnhof und Bauhausmuseum sind in einem Projekt mit Fotografien von Thomas Müller Zeugen von Unmenschlichkeit und Völkermord abgebildet. Sichtbar für alle wurden die KZ-Häftlinge von Buchenwald durch Weimar getrieben. Darauf will dieses Projekt hinweisen. Im Hintergrund sieht man das "Gauforum", das im Nationalsozialismus zum Zentrum der Stadt werden sollte.
60 Jahre lang konnte Naftali Fürst über die Hölle nicht sprechen. Nun tut er es. Ihn treibt die Hoffnung an, dass sein Erleben weiterzählt wird, damit es nie wieder geschehen möge. Er überlebte Auschwitz-Birkenau, den Todesmarsch, den er am schrecklichsten empfand, auch die letzten Monate in Buchenwald. Heute lebt der 86-Jährige in Israel.
Natali Fürst wurde 1932 in Bratislava (Slowakei) geboren. Als Juden wurden er und seine Familie in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Mit 12 Jahren musste er mit seinem Bruder 1945 auf den "Todesmarsch" nach Buchenwald. Auf dem Foto ist er eingekreist zu sehen.  Er spricht von "mehrerern Wundern", dass er und seine Familie den Holocaust überlebten. Vortragsreisen führen ihn heute in viele Länder.
Zum Vortrag waren zur Freude von Naftali Fürst auch viele junge Leute gekommen. 37 von ihnen nehmen gerade an dem Projekt "Europeans for peace"  der EJBW (Europäische Jugend- und Bildungsstätte Weimar) teil. Sie kommen aus verschiedenen Ländern und befassen sich mit Diversität, Respekt und Zusammenhalt.
Mit liebenswürdigem Humor gab  Natalif Fürst nach 1 1/2 Stunden noch Autogramme. 
Wir wünschen ihm Gesundheit und ein gutes Durchhaltevermögen, damit er noch vielen eine Vorstellung davon geben kann, wie es wirklich war.
Autor:

Gerlint Buchwald

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