Landesgartenschau
Es grünt und blüht in Burg
»Geh aus, mein Herz«: Sonntag, Sonnenschein, Gottesdienst und Garten. Einen Tag nach der offiziellen Eröffnung der Landesgartenschau (Laga) in Burg haben die Kirchen ihr Programm gestartet.
Von Angela Stoye
Der Tag hätte schöner nicht sein können. Die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen Himmel und in den Beeten blühten die schon von Paul Gerhardt besungenen Tulipane in großer Farbenvielfalt. Die Band »Patchwork« aus Berlin-Brandenburg spielte auf und zog mit ihren fröhlichen Melodien die Aufmerksamkeit auf sich. Hunderte Besucher versammelten sich, der Musik und der Einladung folgend, am 22. April im Burger Goethepark vor der Hauptbühne, um den ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der Landesgartenschau (Laga) mitzufeiern.
Bereits am Sonnabend hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die Schau unter dem Motto »… von Gärten umarmt« in Anwesenheit vieler Vertreter aus Politik und Gesellschaft eröffnet. Haseloff würdigte dabei die Entwicklung Burgs. Es sei beeindruckend zu sehen, wie sich die Stadt verändert habe. So wurden in die vier Kernflächen der Laga 17 Millionen Euro investiert, in Plätze, Straßen und Wege noch einmal 23 Millionen. Erwartet werden bis zum 7. Oktober rund 450 000 Besucher. Neben vier großen Parks und Ausstellungsflächen können sie 21 Themen- und 12 Stadtgärten und wechselnde Blumenschauen besichtigen sowie unter rund 800 Veranstaltungen wählen.
Inmitten des Blütenmeeres eröffneten die Kirchen in Sachsen-Anhalt am Sonntag nun ihr Programm, das unter dem Motto »aus der Quelle erfrischt« steht. Den Gottesdienst gestalteten der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige, Propst Christoph Hackbeil, Regionalbischof des Propstsprengels Stendal-Magdeburg, die Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming, Ute Mertens, der Pastor der Adventgemeinde, Wolfgang Stammler, Ursula Patté von der reformierten Gemeinde Burg und Apostel Jens Korbien von der Neuapostolischen Kirche (NAK). Das erste Mal nach der Aufnahme der NAK am 12. Februar 2018 in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Sachsen-Anhalts beteiligte sich einer ihrer Vertreter an einem ökumenischen Gottesdienst. Bischof Feige verwies in seinem Grußwort auf den Wert von Gottes Schöpfung, die sich auch in der Laga widerspiegelt. »Wer sich darauf einlässt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.« Der Bischof forderte eine grundsätzliche ökologische Umkehr, »weil die Erde unser gemeinsames Haus ist«.
Propst Hackbeil stellte in den Mittelpunkt seiner Predigt die Geschichte von Jesus und der Samariterin am Brunnen (Johannes 4). Darin stelle die Frau die Zugehörigkeit über die Barmherzigkeit, so der Propst. Jesus aber nehme das Gespräch mit ihr auf. Zwar erfahre man am Ende nicht, ob die Frau Jesus Wasser aus dem Brunnen gibt. Aber man erfahre: »Von Jesus geht aus, wonach sich alle sehnen: geliebt zu sein und sich lebendig zu fühlen.« Christoph Hackbeil verwies darauf, dass die Angebote der Kirchen an ihrem Pavillon in den Ihlegärten für alle da seien – zum Gespräch, zum Innehalten, Entspannen und Entschleunigen. Jeden Tag wird dort um 12 Uhr die Glocke läuten, so wie am Sonntag die Burger Kirchenglocken den Gottesdienst und das Gesamtprogramm einläuteten: in der Woche zu Andachten, sonntags zu Gottesdiensten. Über 80 ehrenamtliche Helfer arbeiten in der Zeit der Laga im Kirchengarten mit.
Die Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming, Ute Mertens, dankte allen, die sich seit 2013 in der ökumenischen Vorbereitungsgruppe und jetzt während der Laga an der Planung und Umsetzung des Programmes beteiligt hatten und haben. Davon, wie schön es im und am (jederzeit eintrittsfreien) Kirchen-Pavillon am Flüsschen Ihle ist, konnten sich die Besucher gleich am Sonntag überzeugen: bei guten Gesprächen und eingehüllt in die Musik des Posaunenchores »einfachso«.
Autor:Online-Redaktion |
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