"Judensau": Wolffsohn gegen Abnahme
Halle (epd) – Der deutsch-israelische Historiker Michael Wolffsohn hat sich gegen eine Entfernung der mittelalterlichen Spottplastik "Judensau" von der Fassade der Wittenberger Stadtkirche ausgesprochen. Die Interpretation von Geschichte bedeute immer auch ein Positionieren in der Gegenwart, sagte er "MDR Kultur". "Ich kann das nicht vergessen machen, aber ich kann mich dazu positionieren", sagte Wolffsohn. Eine Entfernung führe hingegen dazu, sich nicht mehr mit einem Thema auseinanderzusetzen. Am 24. Mai 2019 wies das Landgericht Dessau-Roßlau eine Klage gegen die Stadtkirchengemeinde ab. Der Kläger, der der jüdischen Gemeinde in Berlin angehört, fühlt sich von der Plastik beleidigt und begehrt ihre Entfernung.
Autor:Online-Redaktion |
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