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Erste Frau seit  1 000 Jahren

Professorin Karin Freifrau von Welck
 | Foto:  Vereinigte Domstifter
  • Professorin Karin Freifrau von Welck
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Karin Freifrau von Welck ist zur Ersten Domherrin und Dechantin der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatsstiftes Zeitz ernannt worden. Hierüber sprach mit ihr Willi Wild.

Wie kam es dazu?
von Welck:
Ja, es ist wirklich eine große Ehre und Herausforderung, nach 1 000 Jahren die erste Domherrin und nun die erste Dechantin in der Geschichte der Vereinigten Domstifter zu sein. Als Domherrin hat mich nach meinem Abschied von der Politik seinerzeit Dechant Graf Zech geworben, den ich während meiner Zeit als Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder kennengelernt hatte. In meiner Funktion als Generalsekretärin konnte ich für die Neueinrichtung der Bibliothek in Zeitz Förderer gewinnen. Als dann der kürzlich verstorbene Dechant Curt Becker zum Dechanten gewählt wurde, bat er mich, seine Stellvertreterin zu werden. Und nun hat mich nach dem Tod von Curt Becker das Domkapitel am 29. Juni 2018 zur Dechantin gewählt.

Was ist Ihre Aufgabe als Domherrin?
von Welck:
Die Vereinigten Domstifter sind verantwortlich für die Bewahrung und Pflege des Naumburger Doms und der ihn umgebenen Gebäude, sowie für die Vermittlung der Bedeutung und Geschichte des Doms an die Öffentlichkeit. Ähnlich verhält es sich mit dem Merseburger Dom und dem Kollegiatstift in Zeitz. Für diese Aufgaben erhalten wir keine institutionellen Zuschüsse durch den Bund, das Land Sachsen-Anhalt oder die Evangelische Kirche, d. h. wir müssen unsere Aufgaben mit Hilfe unserer Einnahmen z. B. aus den Eintrittsgeldern sowie durch Projektfördermittel erfüllen, die wir für unsere Vorhaben einwerben müssen. Sie müssen sich die Aufgaben des Domkapitels, dem ich als Dechantin vorstehe, so vorstellen wie die Aufgaben eines Aufsichtsrats eines Unternehmens. Die tägliche Arbeit verantwortet unser Stiftsdirektor, Dr. Holger Kunde, der unsere Verwaltung leitet. Die großen Linien und Entscheidungen trifft der Stiftsdirektor zusammen mit dem Domkapitel. Als Dechantin bin ich für die Koordination zwischen Domkapitel und Verwaltung verantwortlich und für die Pflege der Kontakte zur Landes- und Bundespolitik, den Kirchen und – was besonders wichtig ist – zu den Sponsoren und Mäzenen, also für die Vertretung der Vereinigten Domstifter nach außen.

Was versprechen Sie sich von der Aufnahme des Naumburger Doms in die UNESCO-Weltkulturerbeliste?
von Welck:
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Aufnahme des Naumburger Doms in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste ein wichtiger Impuls nicht alleine für die Vereinigten Domstifter und den Naumburger Dom, sondern für die gesamte Saale-Unstrut-Region sein wird. Wir erwarten, dass nun mehr Menschen aus Nah und Fern den Naumburger Dom besuchen werden und wir dadurch unseren Bildungsauftrag noch besser und wirksamer erfüllen können.

Autor:

Online-Redaktion

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