Auszeichnung für 30 Jahre
Von Klaus-Dieter Simmen
Zum Tag des offenen Denkmals wurde der Kirchengemeinde Langenhain (Kirchenkreis Waltershausen-Ohrdruf) der mit 1 500 Euro dotierte Denkmalschutzpreis des Landkreises Gotha verliehen. Seit drei Jahrzehnten machen sich die Langenhainer Christen für ihre Kirche stark. Die Kirche St. Maria Magdalena in Langenhain, eine der ältesten Dorfkirchen im Kirchenkreis, gehörte einst zum Zisterzienserkloster in Eisenach. Für Dietmar Trutschel, Diakon im Ruhestand, könnte sie gar die älteste Kirche in der Region sein: Bei Untersuchungen aus dem Jahr 1997 wurde für ein Holzstück das Fälldatum von 1094 ermittelt.
Dass der Spätbarockbau noch immer steht, ist dem Einsatz von 25 Langenhainern zu danken, die sich vor über 30 Jahren gegen den Abriss stemmten. »Wir hatten wenig Hoffnung, das auch wirklich zu schaffen«, blickt Trutschel zurück. Das Gebäude war ab 1987 baupolizeilich gesperrt und der Kirchengemeinde wurde vorgeschlagen, das Haus als »denkmalpflegerische Ruine« zu erhalten. Ungeachtet dessen machten sie sich die Arbeit. Um Holz für das Dach zu erhalten, fuhren sie in den Wald und brachten anschließend die gefällten Bäume ins Sägewerk nach Finsterbergen. »So konnten wir die Trägerbalken im Dachstuhl erneuern«, freut sich Trutschel noch heute. Nach der Wiedervereinigung konnte durch eine Spende, Kredite und Fördermittel die grundhafte Erneuerung angegangen werden. Eine Seltenheit sind die mittelalterlichen Fresken im damaligen Chorraum. Sie wurden auf 1320 datiert und 2004 restauriert. Für Dietmar Trutschel und seine Mitstreiter ist die Auszeichnung Ansporn für die Zukunft. Die Restaurierung der Orgel, »die den Kirchenraum gewaltig ausfüllt«, sei die nächste Aufgabe.
Autor:Online-Redaktion |
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