Ein Satz für die Ewigkeit und über die Ewigkeit
Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Johannes 3, Verse 14 b und 15
Von Jan von Campenhausen, Direktor der Ev. Wittenbergstiftung
Es ist eine der viel zu seltenen Nächte, wo Menschen zusammenfinden und man sich bei verglimmender Kerze alles sagt. Wirklich alles. Da bleibt nichts mehr offen. In dieser Nacht war es sogar Gott selbst und der Mensch, die da zusammenkommen. Auch das ist viel zu selten. Jesus ist in tiefer Nacht im tiefen Gespräch mit einem Menschen.
Die Bibel nennt den Menschen einen »Oberen«. Er ist ansonsten einer, der anderen was zu sagen hat. Heute aber ist er gekommen um zuzuhören. Heute ist er gekommen um zu verstehen. Wir kennen den Namen des Menschen. Er heißt Nikodemus. Im Dunkel der Nacht kam Gott selbst in Jesus Christus in die Welt. Im Schutz der Dunkelheit wird Schweres leichter ausgesprochen. Da kommt es aufs Hören und nicht aufs Sehen an.
Jetzt, in dieser Nacht, spricht dieser Jesus Christus von seinem nahen Tod. Das ist schon schwer genug, aber was für ein Tod: Er wird gefoltert und hingerichtet. Qualvoll. Erniedrigend. Schmerzhaft. Er kommt ans Kreuz. Das Kreuz wird für alle sichtbar auf dem Hügel draußen vor der Stadt aufgerichtet. Erhöht eben. Den Blicken ausgesetzt, so dass alle zugucken. Da fällt dann dieser Satz aus dem Mund Gottes.
Es ist ein Satz für die Ewigkeit und über die Ewigkeit: Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Wer es mit Jesus Christus zu tun bekommt, weiß, dass da manches genau andersrum ist. Anders als sonst üblich. Es bleibt eben nicht beim alten »das war schon immer so«.
Da, wo man mit ihm zu tun hat, da werden die Letzten die Ersten, sein. Wo man mit ihm zu tun hat, ist das Kleine gaaaaaanz groß. Wo man mit ihm zu tun hat, haben Tote das ewige Leben. Kein Wunder, dann ist die Erhöhung eine Erniedrigung. Das muss so sein. Und doch bleibt es auch nicht dabei.
Das sehen wir dann schon in einer Woche. Dann feiern wir nämlich Ostern. Ich freu mich drauf!
Autor:Online-Redaktion |
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