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zum 1.Adventssonntag
Einzug in Jerusalem Mt 20/21

Nun wandert Jesus wieder durch die Städte,
zwei Blinde kreuzen seiner Straße Lauf.
Damit er beide heute noch errette,

lenkt er zu ihnen seinen Weg hinauf.
Sie rufen: „Jesus, Davids Sohn – erbarme!“
Er hört es und tut ihre Augen auf.

Die neuen Augen schützend mit dem Arme,
erspähen sie ein Schauspiel vor der Stadt:
Vom Dorfe unten hört man geh’n Alarme,

weil jemand Vieh sich losgebunden hat.
„Was schleicht ihr hier am Hof und sucht zu lösen
zwei Esel, die ihr füttertet nicht satt?“

Die Jünger Jesu nesteln an den Ösen
des Strickes, der die Tiere fest verband.
Der Eigentümer ruft: „Ergreift die Bösen!

Wer raubt und stiehlt, den treffe Blitz und Brand!“
Doch darf er bald des Rätsels Lösung hören:
„Der HERR bedarf der Tiere un­ver­wandt!“

Lasst euch von alter Schriften Wort betören,
wo sie der Zeit das Heil heraufbeschwören.

Die Tiere werden sacht zum Tor geleitet,
und königsgleich nimmt Jesus darauf Platz.
Das Volk hat einen Weg ihm vorbereitet

und Kleider ausgebreitet zum Ersatz:
Sie geben ihre Mäntel hin als Sattel,
man singt und schwingt das Grün des Palmenblatts. 

Und Zweige von dem Ölbaum, von der Dattel
man nahm und ruft dem Meister ohne Ruh:
„Hosanna Jo!“ und lustiges Getrappel

der Eselshufe klappert mit dazu.
„Gelobt sei, der da naht in Gottes Namen.
Sanftmütig und als Helfer komme Du!

Wir lange harrten wir auf Davids Samen,
nun schufst du Wunder uns mit leichter Hand,
die aus des Himmels Rahmen zu uns kamen,

aus lichter Höhe in das finstre Land.“
Verständnislos die Pharisäer stehen,
ihr Augenpaar verhüllt mit dunklem Band.

Doch trotzdem wird der Sinn des Sinns geschehen!
Zwei Zeugen haben es bereits gesehen …

Autor:

Matthias Schollmeyer

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