Elfter Elfter - CORONA
Entschwörungsgesänge (1.Teil)
AUF EIN VIRUS
Von bösem Stern ein Virus drang,
ganz klein und unsichtbar.
Schwebt sachte über Berg und Tal
bis dass es plötzlich überall:
In jedem Lande war -
in jedem Lande war.
Wo einst ich im Theater saß
für wenige Gebühr.
Danach mit Freunden frisch und hell
beim Weine sang vor frischem Quell:
Verschlossen steht die Tür -
verschlossen steht die Tür.
Zwar alles ist wie damals noch:
Die Blumen, das Gefild -
die Sterne sind nicht minder schön,
der Wald lädt ein. Spazierengehn,
darob des Himmels Bild -
darob des Himmels Bild.
Trotz Will und Wahn - die Welt gefällt.
Zur Lust werd' uns der Streit:
Vorüber zieht des Lebens Glück,
tät ändern sich die Politik,
dann hätt' ein End das Leid,
dann hätt' ein End das Leid.
Das Schauspielhaus eröffnet neu
zum Drama Tür und Tor.
Man spielt darin ein altes Stück,
wie Alles sich im Wahn verzückt:
Und selbst sich führet vor,
und selbst sich führet vor.
Die Königin mit ihrer Kron'
und Dienerschaft weltweit.
Auch Wissenschaft in Trug und List
der Narr, der Gauch, der Journalist
als Priester neuer Zeit,
als Priester neuer Zeit.
Ein Demonstrant - viel Polizei
fängt an das Stücklein sacht.
Bis Kasper mit dem Teufel kam,
der Pfaffen Bischof lobesam:
Wer hätte das gedacht,
wer hätte das gedacht.
Am Schluss der Fama taucht noch auf
der Pharmafabrikant.
Aus seiner Faust die Fledermaus
lässt fliegen er zur Welt hinaus:
Ein Spritzlein in der Hand,
ein Spritzlein in der Hand.
Da jauchzt das Vieh ganz ungemein
ins Fäustchen sich. Beinah
hat es dabei sich selbst verschluckt -
Hätt man nur richtig hingeguckt:
Wär es schon nicht mehr da -
wär es schon nicht mehr da.
Ihr lieben Leute aufgemerkt!
dies Liedlein hebt nun an:
Seid mutig, laut und ungedrost,
so hobelt ihr das Schicksal los.
Ganz sicher, Span für Span,
ganz sicher, Span für Span.
(zu singen nach Schuberts: IM FRÜHLING / Op. 101, No. 1, D. 882)
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