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Was würde Jesus tun? – Der Anstoß, sich zusammenzuraufen

Judith Kölling, Gemeindepädagogin in Pratau | Foto: privat
  • Judith Kölling, Gemeindepädagogin in Pratau
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Adrienne Uebbing

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5, Verse 8 b und 9
Von Judith Kölling

Als Jugendliche hatte ich ein Armband, auf dem stand in weißen Buchstaben auf schwarzem Untergrund »W W J D«, die Abkürzung für: What would Jesus do (Was würde Jesus tun?)
Ich bin dadurch sicher nicht zu einem besseren Menschen geworden. Doch gab es tatsächlich eine konkrete Situation, in der es »geholfen« hat. Während einer Jugendfreizeit waren wir zu dritt auf dem Zimmer: Ich und Anni und eben die Dritte. Leider ließen wir sie immer mal spüren, dass sie eben mit in unserem Zimmer untergebracht werden musste. In einem recht hitzigen Hin und Her am Abend wurde mir beim zufälligen Blick auf dieses Armband bewusst, dass das ganz und gar nicht WWJD war – das, was Jesus tun würde.
Im Vers 8 heißt es: Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Die Bibelverse machen einen Unterschied deutlich: Früher dunkel, jetzt hell. Und dieses hell soll deutlich werden. Wir sind Licht in Gott. Wenn wir nicht Licht in die Welt tragen, bleibt es dunkel. Die Lichtmetaphern der Bibel sind eindeutig: Wir sollen es eben nicht unter den Scheffel stellen, sondern es hinaus in die Welt tragen.
Papst Franziskus ruft seine Ordensbrüder auf, »Anders-Orte« zu schaffen. Wäre es nicht toll, wenn es gelingt, dass Menschen den Unterschied spüren? Dass tatsächlich etwas anders ist als im normalen alltäglichen Umgang. Da, wo Christen zusammentreffen, soll Gottes Gegenwart spürbar werden! Ich denke nicht, dass es darum geht, unbedingt ein besserer Mensch zu sein. Stattdessen dürfen wir wahrhaftig erkennen, dass wir Kinder des Lichts sind, und dieses Geschenk in Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit an unsere Mitmenschen weitergeben.
Schließlich haben wir drei uns auf der Jugendfreizeit doch noch zusammengerauft. Wir wurden vielleicht nicht beste Freunde, doch ein bisschen »Frucht des Lichts« wurde in unserem Zimmer in den letzten Tagen der Freizeit hoffentlich erlebbar.

Autor:

Adrienne Uebbing

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