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Pflanzt (Luther-)Bäume!

Weltweite Aktion greift Tradition auf und nutzt der Natur

Von Renate Wähnelt

Zählen und Erzählen von Bäumen, die unsere Vorfahren zu Ehren Luthers pflanzten. Das ist eine Facette des Projekts »Lutherbaum«. Gestartet haben es das Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Kooperation mit dem Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum, nachdem es auf der Tagung der Global Young Reformers in Wittenberg vorgestellt worden war.
Zu weiteren Partnern gehört der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, der eine Anleitungsbroschüre zum Bäumepflanzen beisteuert, die von der Homepage der Aktion heruntergeladen werden kann. »Wir wollen nicht nur Bäume zählen, sondern auch neue pflanzen. Der Herbst ist dafür eine günstige Zeit«, wirbt der EKM-Umweltbeauftragte Hans-Joachim Döring für die andere Facette des Projekts.
Es knüpft an eine Aktion der Friedens- und Umweltbewegung der evangelischen Kirche in der DDR an, die 1983 – Luthers 400. Geburtstag wurde auch in der DDR groß begangen – mit dem Erfassen der Lutherbäume und ihrer Geschichte sowie dem Neupflanzen auf die Umweltsünden des Staates aufmerksam machten. Eine subversive Aktion damals.
Aber unabhängig von diesem historischen Hintergrund lockte der Aufruf anno 2017 viele Menschen, sich mit Heimatgeschichte und Bäumen zu befassen. Ob dabei der berühmte, Luther zugeschriebene Satz vom Pflanzen des Apfelbäumchens auch angesichts des Weltuntergangs eine Rolle spielte, sei dahingestellt.
Vor allem aus Deutschland, und hier naturgemäß aus dem Kernland der Reformation Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, sind die meisten Lutherbaum-Meldungen auf der Weltkarte der Homepage verzeichnet. »Wir erwarten bis Ende November etwa 350 eingetragene Lutherbäume weltweit, davon fast 100 Neupflanzungen«, fasst Hans-Joachim Döring zusammen. Sogar in Australien gibt es zwei Lutherbäume!
Die Idee, die Bäume per Geocaching zu verbinden, ließ sich allerdings nicht umsetzen. Die Aktion hat doch mehr Arbeitskraft erfordert als gedacht. »Wir sind Protestanten und müssen nicht perfekt sein«, trauert der Umweltbeauftragte dem nicht nach. Er hofft allerdings, dass die Idee, Bäume zu pflanzen und damit einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten, auch nach 2017 weitergeht.
Ob die Kraft der Organisatoren jedoch reicht, weiterhin die Internetseite zu pflegen, kann er nicht versprechen. Renate Wähnelt
www.lutherbaum.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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