Kirchenkreis Wittenberg
Superintendentin gewählt
Der Kirchenkreis Wittenberg berichtet auf seiner Internetseite:
Neue Superintendentin für den Evangelischen Kirchenkreis Wittenberg
Am Montag, 1. Juli hat die Kreissynode auf einer Sondertagung ihre neue Superintendentin gewählt. Dr. Gabriele Metzner erreichte im zweiten Wahlgang die notwendige Zweidrittelmehrheit und wird ab Herbst dem Kirchenkreis vorstehen.
Vorstellung zur Kandidatur für die geistliche Leitung des Kirchenkreises Wittenberg
Pfarrerin Dr. Gabriele Metzner, verheiratet, zwei erwachsene Töchter (Juni 2019)
„Was für ein Vertrauen!“ Das biblische Motto des Kirchentags in Dortmund Ende Juni kommt aus dem ungläubigen Staunen angesichts der Kraft des Gotteswortes. Es ist aus meiner Sicht die zentrale Frage an Kirche und Gemeinde, wie diese wunderbare und befreiende Botschaft in einer vielstimmigen Welt und Gesellschaft auch heute kommuniziert werden kann. In der folgenden Vorstellung verbinde ich Biographisches mit Gedanken zur Ausgestaltung des Amtes einer Superintendentin.
Gemeinde
Aufgewachsen bin ich in der Paul-Gerhardt-Stadt Lübben. Für meinen Glaubensweg habe ich davon profitiert, dass es eine Ortsgemeinde gab, die ich zu Fuß erreichen konnte. Ich erlebte Kirche vor allem ortsgebunden und verlässlich. Doch bei den Landesjugendtagen und regionalen Chorprojekten stellte ich fest, dass wir auch viele sind, obwohl wir sonst eine Minderheit waren. Nach dem Theologiestudium war ich an einem Theologischen Studienhaus für das geistliche und gemeinschaftliche Leben verantwortlich und schrieb in der Zeit eine wissenschaftliche Arbeit über den Propheten Micha (1990 bis 1995). Von 1995 bis 2007 arbeitete ich als Gemeindepfarrerin in ländlichen, größer werdenden Strukturen. Wir entwickelten mit den Haupt- und Ehrenamtlichen Ideen, um sowohl die jeweilige Ortsgemeinde zu stärken als auch regionale, attraktive Angebote zu etablieren.
Kirche und Gesellschaft
Seit 2007 begleite ich Vikarinnen und Vikare im Predigerseminar auf ihrem Weg ins Pfarramt. Gemeinsam entdecken wir die Vielfalt kirchlichen Lebens von Zittau bis Gardelegen und von Berlin bis Erfurt. Internationale Kontakte und ein Studienaufenthalt im vergangenen Jahr in den USA haben meine Perspektive darüber hinaus geweitet. Kirche verändert sich. Niemand kann heute verlässlich ihre Gestalt in 100 Jahren voraussagen. Das Vertrauen darin, dass Christus alle Tage bei uns ist, verbindet uns über Orte und Zeiten hinweg. Doch die Organisationsformen von Kirche und Gemeinde können sich wandeln, um dem Auftrag in der Welt und für die Welt gerecht zu werden. Das Hören auf das Evangelium und das gemeinsame Gebet setzen Kräfte frei, um auch unter dem gegenwärtigen Druck der Veränderung Vertrauen zu bewahren und zu stärken.
Leitung
Die geistliche Leitung eines Kirchenkreises sehe ich als Gestaltungsaufgabe, um kirchliches Leben im gesamten Kirchenkreis zu ermöglichen und zu fördern. Besonders wichtig sind mir klare Strukturen, ein transparenter, zur Beteiligung anregender Leitungsstil sowie motivierte und motivierende haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Konflikte sehe ich auch als Chance für Veränderungen. Nötig ist eine Kultur der Vereinbarungen, in der durch Gelassenheit, Fairness und Fehlerfreundlichkeit Gaben entdeckt und gefördert sowie Überlastungen vermieden werden.
Autor:Willi Wild |
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