Tradition neu interpretiert
Wittenberg: Stadtkirche erhält moderne Fenster
Zum Reformationstag erhält die Wittenberger Stadtkirche St. Marien neue Glasfenster. Die Enthüllung der von der Künstlerin Christine Triebsch gestalteten Fenster werde mit einem Festgottesdienst mit Rückblick auf die Generalsanierung der Stadtkirche gefeiert, kündigte die Stadtkirchengemeinde an. Dazu werde auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet.
Geplant sei die feierliche Einweihung der neuen Kirchenfenster am 31. Oktober nach dem Festgottesdienst zum 500. Reformationsjubiläum, zu dem Landesbischöfin Ilse Junkermann und der Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, eine Dialogpredigt halten werden. Danach seien der Rückblick auf die Generalsanierung sowie eine Prozession auf dem Kirchplatz geplant. Im Anschluss sollen die Kirchenfenster feierlich enthüllt werden.
Geometrische und abstrakte Formen
Im Herbst 2016 hatte die Stadtkirchengemeinde Triebsch beauftragt, die Kirche mit einem Werk zeitgenössischer Kunst zu bereichern. Die Bildsprache der drei neuen Fenster bezieht sich auf die reformationsgeschichtlichen und die baugeschichtlichen Besonderheiten des Ortes. Die Fenster nehmen die grafische Wirkung bleiverglaster Fenster auf und interpretieren eine alte Technik neu. In gestuften Grautönen beziehen sie sich auf die Tradition mittelalterlicher Grisaille-Glasmalerei, eine schon zu Luthers Zeiten hoch geschätzte Technik. Die Fenster wurden in Zusammenarbeit mit der Glasmalerei Peters aus-
geführt.
Christine Triebsch, 1955 in Jena geboren, hat an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle studiert. Von 1980 bis 1991 war sie freischaffend tätig. Seit 1991 leitet sie an der halleschen Kunsthochschule die Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas, seit 1993 als Professorin. In den vergangenen 25 Jahren hat Christine Triebsch zahlreiche Fenster gestaltet, zuletzt für die Stadtkirche Lindau in der Landeskirche Anhalts. (epd)
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