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Wittenberg: Was bleibt?

Die Erdkugel bleibt auf dem Marktplatz, auch wenn der Countdown-Zähler zur Weltausstellung Reformation längst abgelaufen ist. | Foto: epd-bild
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  • Die Erdkugel bleibt auf dem Marktplatz, auch wenn der Countdown-Zähler zur Weltausstellung Reformation längst abgelaufen ist.
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Endspurt: Am 31. Oktober geht in Wittenberg mit einem Fest das Reformationsjahr zu Ende. Der sogenannte Reformationssommer hinterlässt bleibende Spuren in der Lutherstadt.

Von Katja Schmidtke

Die Christen in Wittenberg haben das Reformationsjahr als Ermutigung erlebt«, bilanziert Wittenbergs Superintendent Christian Beuchel. Volle Kirchen, manchmal sogar zu voll, Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen – all dies habe die Christen gestärkt und jenen 85 Prozent konfessionslosen Wittenbergern ein positives Bild von Kirche vermittelt.
Lange, das verhehlt der Superintendent nicht, haben die Kirchen in der Stadt damit gerungen, welche Aufgabe sie im Jubiläumsjahr eigentlich spielen. Die so einfache wie sinnvolle Antwort: »Wir wollen gute Gastgeber sein«, mit Sonntags- und Themen-Gottesdiensten, mit Andachten und Gebeten. »Es hat der Stadt gut getan, dass an so vielen Orten und zu so vielen Zeiten gebetet wurde«, sagt Christian Beuchel und erinnert, dass in den letzten Wochen der Weltausstellung bis zu 400 Menschen die »Church@Night« der Lichtkirche besuchten. Die Idee möchten die Wittenberger fortsetzen. Jeden zweiten Freitag im Monat, 21.30 Uhr, soll die Stadtkirche in ein besonderes Licht getaucht werden. Als greifbares Erbe der Weltausstellung verbleibt zudem ein Taizékreuz in der Christuskirche, wo es regelmäßig Taizéandachten gibt.
Der Kirchenladen gegenüber dem Asisi-Panorama sei leider nicht so gut besucht worden und auch seien weniger Gemeindegruppen in die Stadt gekommen als erhofft. Beuchel berichtet auch davon, dass es anfangs schwierig gewesen sei, mit in das große Boot der EKD zu steigen. »Immerhin ist nicht nur die Stadt Wittenberg, sondern sind auch die Kirchen der Stadt Gastgeber gewesen.«
Der Verein r2017, der den Reformationssommer auf die Beine stellte, nimmt indes Abschied. Die Weltausstellung ist abgebaut, viele Mitarbeiter sind zurück in Berlin oder auf ihren vorherigen Arbeitsplätzen, ein Großteil der Volunteers hat den Freiwilligendienst beendet und der Ausverkauf von Technik, Büro- und Werbematerial läuft. »Aber: Es bleiben aus fast jedem Torraum Installationen in Wittenberg«, sagt Johanna Matuzak von r2017. Die Spiegel-Stege auf dem Bunkerberg waren von Beginn an als bleibende Installation geplant, und zu weiteren Ausstellungsstücken hat der Stadtrat jüngst einen Beschluss gefasst. Demnach gehen das Flüchtlingsboot auf dem Schwanenteich, die Weltkugel auf dem Marktplatz, das House of One im Luthergarten, die Schaukel am Bahnhof und die Europaallee des Stationenwegs in städtisches Eigentum über. Zudem wird geprüft, auf dem Fundament des inzwischen abgebauten Bibelturms eine Radstation zu errichten.
Das Asisi-Panorama bleibt noch vier weitere Jahre geöffnet, danach plant die Stadt, Wohnungen auf dem Grundstück zu errichten. Die Kletterkirche des YoungPointReformation zieht nach Magdeburg um. Die alte Schule, die als r2017-Hauptquartier diente, soll ab dem zweiten Schulhalbjahr 2017/2018 wieder als Gymnasium genutzt werden. »Wir von r2017 werden voraussichtlich Ende November ausziehen, in kleinere Büros in die Fleischerstraße«, sagt Johanna Matuzak. Ende des Jahres hören dann auch die letzten Volunteers auf.

Die Erdkugel bleibt auf dem Marktplatz, auch wenn der Countdown-Zähler zur Weltausstellung Reformation längst abgelaufen ist. | Foto: epd-bild
Superintendent Christian Beuchel (Mitte) mit Friedrich Schorlemmer (re.) und Manfred Lütz, der 
Ende September seine Thesen an die Stadtkirchentüre anschlug. | Foto: Thomas Klitzsch
Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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