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Über 5000 handgefertigte Blüten als Wegweiser

Textile Verhüllung: das Glocken-Stadt-Museum während der Thüringer Landesgartenschau in Apolda | Foto: Doris Weilandt
  • Textile Verhüllung: das Glocken-Stadt-Museum während der Thüringer Landesgartenschau in Apolda
  • Foto: Doris Weilandt
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Landesgartenschau: An einem roten Faden werden die Gäste durch die Stadt geleitet

Von Doris Weilandt

Entlang der Bahnhofstraße mit Glocken-Stadt-Museum, Kunsthaus und Landratsamt führen rote Blüten die Besucher tiefer in die Stadt Apolda hinein. Es sind gestrickte, gehäkelte und gefilzte Blumen, die vor allem Frauen hergestellt haben. Anlässlich der Landesgartenschau hatte Museumsleiterin Rena Erfurth die Idee, ein Bürgerprojekt ins Leben zu rufen. Die Resonanz war riesengroß. Innerhalb kurzer Zeit meldeten sich viele Mitstreiterinnen. Sie holten ihre Strick- und Häkelnadeln wieder aus der Kiste und begannen, rotes Garn zu ver-
arbeiten.
Im Stadtcafé traf sich regelmäßig eine Gruppe zu gemeinsamer Handarbeit. Über 5 000 handgefertigte Blüten schmücken nun die Strecke vom Bahnhof bis zum Gelände der Landesgartenschau. Entlang des Weges lohnt es sich, einiges anzuschauen. Ein Höhepunkt ist der Paulinenpark, der aus den Gärten mehrerer Fabrikantenvillen gestaltet wurde. Der Weg führt durch ein hügeliges Gelände mit alten Bäumen und Ziergehölzen, vorbei an Kalksteinmauern und Pavillons. Ein Terrassencafé und der Kinderspielplatz vervollkommnen die Oase mitten in
der Stadt.
Der Name des Parks geht auf Pauline Brandes zurück. Sie war die letzte Besitzerin des Wohn- und Fabrikgebäudes, das heute als Glocken-Stadt-Museum genutzt wird. Während der Landesgartenschau präsentiert es sich als »Bestricktes Haus«. »Natürlich hatte ich den verkleideten Reichstag vor Augen, als wir mit dem Projekt begannen«, erzählt Rena Erfurth. In Apolda besteht die Verhüllung – ganz der textilen Tradition folgend – aus Strickmustern. Ein Maler, der in der Kulturfabrik arbeitet, hatte diese Muster aus der 2014 geschlossenen Firma »Toloop« geborgen. Die Weimarer Textilgestalterinnen Christel und Lucie Schöne entwarfen das Sys-
tem für die Bespannung der Fassade.
Entlang des roten Fadens gelangen die Besucher nach dem Markt zur Herressener Promenade, einem alten Spazierweg, den die Bürgerschaft und der Verschönerungsverein zu Beginn des 20. Jahrhunderts anlegen ließen. Danach folgt ein Atelierhaus, das sich in der ehemaligen Textilfabrik Bernhard Blümel befindet. Dort wird immer am letzten Samstag im Monat (bis Ende September) die Funktionsweise einer alten Wirkmaschine, der Raschel, vorgeführt. Programm gibt es auch im restaurierten Pavillon des Glocken-Stadt-Museums, der sich im Paulinenpark befindet. Jeweils sonntags um 15 Uhr werden szenische Lesungen, Geschichten oder das Theaterstück »Der König und sein Narr« aufgeführt.

www.glockenmuseum-apolda.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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