Aus Angst vor Corona
Buchenwald-Gedenken und Großveranstaltungen abgesagt
Die für den 5. April geplante Gedenkveranstaltung anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Dies teilte Regierungssprecher Günter Kolodziej bei der Regierungsmedienkonferenz am Dienstag in der Thüringer Staatskanzlei mit. Der Grund hierfür sei die vom neuartigen Corona-Virus ausgehende Gesundheitsgefährdung. Eine Sorge bestehe vor allem darin, dass viele der an dem Gedenken teilnehmenden Buchenwald-Häftlinge inzwischen ein hohes Alter erreicht hätten und sie damit zu den vom Virus besonders gefährdeten Gruppen gehören.
Derzeit werde jedoch geprüft, ob die Veranstaltung in alternativen, ebenfalls würdigen, Rahmen stattfinden könne. "Die Basis dafür ist die derzeitige Risiko-Abwägung", erklärte der Regierungssprecher. Die Absage sei in Abstimmung mit dem Thüringer Landtag und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora getroffen worden.
Bei der Regierungsmedienkonferenz äußerten sich auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) zur Lage des Freistaats in der sich anbahnenden Corona-Krise. Bereits seit Januar diesen Jahres habe ein Koordinationsstab im Gesundheitsministerium seine Arbeit aufgenommen, erklärte Heike Werner. Und auch im Wirtschaftsministerium würden sich derzeit Arbeitsgruppen um die Auswirkungen der Pandemie auf das Land Thüringen kümmern.
Überdies teilte Ministerin Werner mit, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern im Freistaat weitestgehend abgesagt würden. Zuständig seien hier jedoch die Gesundheits- und Ordnungsbehörden der jeweiligen Gebietskörperschaften, also der Landkreise und kreisfreien Städte. Das zum Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales (TMIK) gehörige Landesverwaltungsamt habe dazu bereits am Dienstagvormittag eine Weisung an die zuständigen Gebietskörperschaften gegeben, so Werner.
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