99 Tage Bundesgartenschau
Kirchen trotz Corona-Beschränkungen zufrieden
Nicht nur die Sonne strahlte, als am Donnerstagmittag sich Thüringer Medienvertreter mit Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) und BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß auf dem Erfurter Petersberg trafen.
Auch die Chefin der Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 hatte allen Grund zur Freude. Denn die Zahlen, welche sie anlässlich der ersten 99 Tage BUGA verkünden konnte, sind für die Macher durchaus zufriedenstellend.
Insgesamt besuchten gut 630 000 Menschen die Gartenausstellung in der Thüringer Landeshauptstadt. Dies sei, so sind sich die Veranstalter sicher, vor allem in Anbetracht der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen ein durchaus nennenswerter Erfolg. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ausgerechnet am Tag des In-Kraft-Tretens der Bundesnotbremse geöffnet haben", so die BUGA-Geschäftsführerin. Sie hoffe, dass bis zum Ende der Gartenschau am 10. Oktober 2021 das aktuelle Ziel von einer Million Besucher geknackt werde. Ob dies aber möglich ist, hänge insbesondere vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, so Weiß. Ursprünglich war das Ziel von 1,8 Millionen Gästen avisiert.
Mit dem Verlauf der Bundesgartenschau zeigte sich Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein ebenso zufrieden. Er verwies besonders auf die stark gestiegene Nachfrage nach Übernachtungsangeboten in der Thüringer Landeshauptstadt. "Unsere Hoteliers verweisen inzwischen freundlich auf Angebote in Gotha und Weimar, weil bei ihnen alles voll ist", sagte Bausewein bei der Pressekonferenz. Er sprach außerdem auf den nachhaltigen Ansatz der Bundesgartenschau in Thüringen: "Was wir geschaffen haben, das wird für Jahrzehnte bleiben."
"Wir sind zwar nicht religiös, finden das Angebot aber toll."
Neben Stadt und BUGA kamen zur Pressekonferenz unter anderem auch die Verantwortlichen der Kirchen zu Wort. Mit dem Beitrag Ins Herz gesät zeigen sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das katholische Bistum Erfurt auf der Ausstellungsfläche auf dem Petersberg. Regelmäßig finden in dem eigens errichteten Kirchenpavillon Andachten statt, Kirchenkreise, Chöre und Einrichtungen in christlicher Trägerschaft können sich im Rahmen des Beitrags präsentieren.
Doch Eckehart Schmidt, Mitglied der Ökumenischen Planungsgruppe für den Kirchenbeitrag, berichtet von anfänglichen Schwierigkeiten. Die Einschränkungen des Corona-Lockdowns hätten, so sagt er, zunächst auch den Kirchenpavillon hart getroffen. Erst einige Tage nach der BUGA-Eröffnung habe dieser öffnen und Interessierte zum Verweilen einladen können. Dass diese anfänglichen Herausforderungen aber inzwischen passé sind, davon zeugt die rege Teilnahme an den Andachten. Insgesamt würden sich jedes Mal bis zu 40 Menschen daran beteiligen. "Und das, obwohl wir im Pavillon selbst nur Platz für 29 haben", sagt Eckehart Schmidt. Doch die offene Bauweise ermögliche auch den sprichwörtlichen Zaungästen, die Veranstaltungen zu besuchen.
Der Pavillon sei, so Schmidt, ein guter Ansatz, um mit den Menschen unkompliziert und nierdigschwellig ins Gespräch zu kommen. Vor allem die Gästebegleiter, welche vorrangig aus Kirchen- beziehungsweise Pfarrgemeinden in erfurt und Umgebung kommen, würden die angenehme Atmosphäre genießen. Dies spiegelt sich auch im Gästebuch des Kirchenbeitrags wider. Eine Pfadfinder aus Sachsen-Anhalt vermerkte darin: "Wir sind zwar nicht religiös, finden das Angebot aber toll."
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