Vereinigung in Eisenach von
Niemöller-Stiftung und Bonhoeffer-Verein
Die Martin-Niemöller-Stiftung aus Wiesbaden und der Dietrich Bonhoefferverein aus Voerde am Niederrhein haben sich zu zusammengeschlossen. In Zukunft werden sie unter dem Namen „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e. V.“ mit vereinten Kräften „einstehen und streiten für den Menschen: Für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“
Von E.F. Johannes Haak
Nach getrennten Mitgliederversammlungen sei die Vereinigung der beiden Institutionen zum neuen Verein beschlossen worden, teilte dieser nach der Gründungsversammlung am Sonntag in Eisenach mit. Sitz des Vereins werde Wiesbaden sein.
Die Gründungsversammlung hat die Satzung beschlossen und als ehrenamtlichen Vorsitzenden Dr. Uwe-Karsten Plisch, geboren in Wittenberg, wohnhaft in Berlin gewählt. Er ist tätig als Referent für Theologie, Hochschule und Genderpolitik in der Geschäftsstelle des Verbands der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG) und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften, Göttingen. Stellvertretende Vorsitzende sind Michael Karg als bisheriger Vorsitzender der Niemöller-Stiftung und Reinhard Müller als bisheriger Vorsitzender des Bonhoeffer-Vereins.
Plisch erklärte nach seiner Wahl: „Wozu machen wir diese Vereinigung? Weil wir unsere Sichtbarkeit verdoppeln und unseren Aufwand halbieren. Weil wir die zwei Leitpersönlichkeiten der Bekennenden Kirche zusammenführen, um tiefer aus ihrem Zeugnis und Handeln Orientierung und Kraft zu schöpfen. Wir leben in kriegerischen Zeiten und wollen den Krieg überwinden, aus den Kriegen in den Frieden.“
Als erste öffentliche Erklärung habe der Verein einen «Eisenacher Appell für einen Weihnachtsfrieden» in der Ukraine vom 24. Dezember 2024 bis zum 7. Januar 2025 beschlossen. Der Appell richte sich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. «Im Ukraine-Krieg kämpfen und leiden Christen auf beiden Seiten», und auf beiden Seiten plädierten christliche Kirchenvertreter und Politiker «für eine fortgesetzte Gewaltpolitik», erklärte das Vorstandsmitglied Gerd Bauz. Eine Feuerpause könne Reflexion ermöglichen und Raum schaffen, «um die Konflikte fair beizulegen».
Stiftung und Verein hätten schon früher gut zusammengearbeitet und wollten nun den Aufwand für zwei Vereine sparen, sagte Bauz. Der neue Verein werde unter anderem die jährlich erscheinende Zeitschrift «Verantwortung» herausgeben, den Julius-Rumpf-Preis für Zivilcourage alle zwei Jahre vergeben und die Trägerschaft des Lernortes Garnisonkirche in Potsdam fortsetzen.
Die erste Tagung zum Thema «friedenstüchtig werden» sei vom 7. bis 9. März 2025 im Augustinerkloster in Erfurt geplant. Bauz nannte das theologische Denken und Handeln der evangelischen Pfarrer und Mitglieder der Bekennenden Kirche in der NS-Zeit, Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) und Martin Niemöller (1892-1984), ein Vorbild für die heutige Zeit.
(mit epd)
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